Nach dem Spaziergang gestern zur Fossilienfundstätte bei Vila do Porto musste ich heute ins entsprechende Museum Centro de Interpretação Ambiental Dalbert Pombo inklusive Casa dos Fosseis.
Nachmittags ging es dann zur Nordküste. Highlight dort ist die Bucht Baia de São Lourenço. Weinberge ziehen sich die grünen Hänge hinauf und unten leuchtet das Meer ganz blau.
Eben noch beobachtete ich einen kleinen Regenschauer draußen im Meer, freute mich über den Regenbogen, bis der Schauer doch gar nicht so klein sich an den Hängen entlud.
Kurz darauf gab es einen kleinen Viehtrieb. Ganz modern mit Auto hinterher. Besonders skurril das Gehupe, um die Kühe anzutreiben.
Neben der oft erwähnten roten „Wüste“ hat Santa Maria auch noch einen roten Berg zu bieten. Auch er bzw. sein heutiges Aussehen entstand beim Tonabbau. Heute befindet sich dort ein Aussichtsturm und unten am Teich (Poço) ein Picknickplatz mit Schaukel.
Auf Santa Maria blüht es derzeit mehr als auf der Blumeninsel Flores – auch am Forte de S. Bras. Das Wetter und die Landschaft lässt Erinnerungen an Irland aufkommen.
Nur das erste Stückchen der Wanderung von Vila do Porto nach Praia: Nach gut 2 km erreicht man eine geologisch interessante Felswand mit vielen Fossilien. Mehr dazu im Museum (Centro de Interpretaçao Ambiental Dalberto Pombo) in Vila do Porto.
In der Nähe des Forte findet man an einer Wand ein Fotoprojekt das die Vielfalt in Europa feiern möchte. In diesen Zeiten eine Erwähnung wert!
Unweit von Vila do Porto liegt der „schöne Strand“, Praia formosa. Er verdient seinen Namen. Im Sommer findet hier immer das Musikfestival Maré de Agosto statt.
Eine kurze Fahrt führt zur Nordküste nach Anjos, wo einst angeblich Kolumbus anlegte, oder auch nicht. Aus dem MM Reiseführer erfährt man, dass dort laut den Aufzeichnungen des Entdeckers nur die Hälfte seiner Mannschaft verhaftet wurde, er selbst aber nie einen Fuß auf die Insel setzte.
Heute strahlt die Sonne, also nochmal ins Hochland. Die kleine Nachbarinsel Corvo scheint zum Anfassen nah.
Gleich weiter zum hochgelegenen, inoffiziellen Miradouro mit Blick auf die beiden Kraterseen Lagoa Funda und Lagoa Rasa.
Einen herrlichen Blick auf Fajã Grande bietet heute der Miradouro Craveiro Lopez. Inzwischen sogar mit Parkplatz, man muss nicht mehr an der Straße den Verkehr behindern (falls es da viel zu behindern gäbe).
Nicht weit davon sind die beiden Kraterseen, die so schön grün und blau sind – man bekommt sie nur schwer auf ein einzelnes Foto.
Gegen Abend ist die Gelegenheit günstig, die Rocha dos Bordões im richtigen Licht zu erwischen.
Heute komme ich vergleichsweise früh los und wandere von Luz hinauf Richtung Caldeira. Kühe schauen mich interessiert an. Sonst hört man nur vereinzelt Stimmen aus den Häusern.
Durch den Tunnel gelangt man ins Innere der Caldeira. Noch einen Kilometer leicht bergab und man kann die Unterwelt der Furna do Enxofre erkunden:
Je weiter man geht, desto mehr riecht es nach Schwefel. Zwei Herren steigen mit hinab, ein Reisejournalist und ein „Guide“ von der Regierung. Nobel, nobel!
Das Licht in der Mitte fehlt immer noch, so dass man die Höhle nicht in allen Details sehen kann.
Nun alles zurück, durch den Tunnel, kurz bergab, dann wieder bergauf und auf den Caldeira-Rundweg Richtung Praia.
Beim Abstieg auf der steilen Straße fängt es an zu regnen. Also sämtliche Regenklamotten anziehen und weiterlaufen. Es ziiieeehhht sich, erst steil bergab, dann wieder mäßig bergauf an der (kaum befahrenen) Straße lang.
Beim Abstieg von der Ponta da Restinga hört es wieder auf zu regnen. Bis ich unten bin ist einiges schon getrocknet. Einkehr im Dolphin, dann nochmal Therme und abends ist von der Quinta da Gabriele aus ein schöner Sonnenuntergang zu sehen.
Ein Erlebnis der besonderen Art – mit persönlichem, zertifiziertem Guide
Auf einer Höhe von 1000 m starten wir mit dem Abstieg in den 400 m tiefen Krater eines schlafenden Vulkans. Der Krater ist durch verschiedene Eruptionen entstanden und hat sich im Laufe der Zeit verändert. Wir sehen verschiedene, nur dort lokalisierte Pflanzen und Tiere. Der letzte Ausbruch liegt knapp 1200 Jahre zurück. Die steilste Strecke hat eine Neigung von 56%.
Foto: PÁTIO Turismo, Lda.
Gute Kondition vorausgesetzt, festes Schuhwerk obligatorisch und Lust auf ein kleines Abenteuer geht es ausschliesslich mit einem zertifizierten Guide in den Krater.
Der Abstieg ist abhängig vom Wetter.
Dauer: 3 Stunden (je 1 Stunde Ab-/Aufstieg, ca. 1 Stunde Aufenthalt)
Guide: lizensierter Naturpark Faial Guide
Min. 2 Personen
Max. 10 Personen
Preis: 50,-€
3-5 Pax: 40,-€
6-10 Pax: 30,-€
„Islandtief. Genuatief. Azorenhoch. Wie sieht es dort eigentlich aus, wo unser Wetter entsteht? Der ARD-Meteorologe Sven Plöger hat sich diese Frage schon oft gestellt – jetzt nimmt er die Zuschauer mit zu den Orten, die unser Wettergeschehen bestimmen. Und wir erfahren, wie der Klimawandel unser Wetter beeinflussen wird.“
Das „Azorenhoch“ tauchte im heißen Sommer 2015 fast täglich im Wetterbericht auf. Unabhängig davon haben die neun Inseln der Azoren einige Überraschungen zu bieten.
Geschichten über Bootsbauer und Weinbauern auf Pico, eine deutsche Meeresbiologin und zwei Taucher auf Faial, einen Extremsportler auf Flores sowie Teepflanzer und einen Generatorwächter auf São Miguel.
Die beliebteste und beeindruckendste Wanderung auf Graciosa ist sicherlich die Umrundung der großen Caldeira samt Abstieg in die Unterwelt der Schwefelhöhle Furna do Enxofre. Seit 2010 gibt es beim Höhleneingang ein Besucherzentrum, das die Gäste über die Besonderheiten der Höhle im Vulkanschlot informiert.
In der Schwefelhöhle Furna do Enxofre
Bevor man sich an die Umrundung der Caldeira macht, bietet sich der Besuch der Furna do Enxofre an. Von Luz her geht es hinauf. Ein Tunnel führt ins Innere des Kraterkessels. Links käme man zu einem Picknickplatz mit Wildgehege, geradeaus kommt man zum Höhleneingang.
Durch eine Art Kamin mit Treppe gelangt man hinab in die Unterwelt. Manchmal ist allerdings die CO-Konzentration in der Höhle zu hoch, so dass das Betreten einfach zu gefährlich wäre. Unten angekommen sieht man die riesigen Ausmaße des Gewölbes, den ursprünglichen Eingang und auch blubbernde Schwefelquellen.
Anschließend geht es auf gleichem Weg zurück. Nach dem Tunnel kann man wählen, in welche Richtung man die Caldeira umrunden möchte.
Rechts kommt man gleich zur Furna da Maria Encantada, einer Lavaröhre, die durch die Kraterwand ins Innere der Caldeira führt.
Geht man stattdessen geradeaus und dann links erreicht man zuerst die Furna do Abel, die weniger spektakulär direkt an der Straße liegt.
In jedem Falle folgt man dem Sträßchen, das die Caldeira unterhalb des Kraterrands umrundet. Es gibt alternativ auch einen Pfad direkt auf dem Kraterrand.
Nach und nach bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Küste Graciosas, auf die vorgelagerten Inselchen, auf die kleinen Orte und bei guter Weitsicht auch auf die Nachbarinseln São Jorge, Pico, Faial und Terceira.
Panorama-Blick vom Rundweg um Graciosas Caldeira
Eine der schönsten Aussichten bietet sich auf den Leuchtturm Farol do Carapacho im Süden der Insel. Felsbrocken, die dem Meer trotzen, gruppieren sich um den Hügel. Einer davon heisst Ilhéu de Baixo.
Bei São Mateus (Praia) befindet sich die Ilhéu da Praia, ein Naturschutzgebiet, insbesondere für unzählige brütende Vögel.
Zwischen den beiden führt ein Sträßchen hinab für diejenigen Wanderer, die im Anschluss an die Umrundung nach rechts zum Leuchtturm und weiter zu den Thermen von Carapacho möchten.
Ein Bad im Meerwasserbecken und/oder in den 2010 renovierten Thermen Termas do Carapacho nach dieser schönen Wanderung ist kaum zu übertreffen.
Bei den Thermen gibt es auch die Möglichkeit einzukehren. Direkt oberhalb befindet sich ein wunderschön gelegener Campingplatz.
Selbstverständlich kann man den Rundweg auch in Richtung Praia (Haupthafen der Insel) oder Luz verlassen.
Azoren-Blog.de-Leser zeigen ihre Lieblings-Azorenfotos:
Carole und Dani – Caldeira auf Faial
„Unser Azoren-Lieblingsfoto ist das Bild der Caldeira auf Faial: ganz einfach, weils wirklich ein toller Ort ist dort oben! Eindrücklich und Wunderschön!“