Nun – im Allgemeinen sagt man, dass man bis in den Dezember oder gar Januar noch wunderbar einen schönen, sonnigen Urlaub auf den Azoren verbringen kann. In den letzten Jahren konnte man zu der Zeit noch problemlos baden gehen und angenehme Temperaturen genießen. Erst im Februar/März kamen Stürme auf und es wurde für kurze Zeit etwas ungemütlicher -allerdings immer mit schönen Tagen dazwischen.
In diesem Dezember/Januar, den wir uns für unseren ersten Versuch eines „Winterurlaubs“ auf dem Atlantikarchipel ausgesucht hatten, kam die stürmische Zeit etwas früher. Was aber dem Spaß, der Wanderlust und der Erholung in keinster Weise geschadet hat. Und wir hoffen natürlich, dass dieser frühe „Winter“ eine Ausnahme bleibt.
Was sollte man also bei einem Besuch der Azoren im Winterhalbjahr zusätzlich bedenken?
Die Temperaturen werden auf den Azoren nie so richtig niedrig, es ist die Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und Wind, die es manchmal ungemütlich werden lässt. Tagsüber ist das für Wanderer und andere Sportler sogar ein Vorteil, denn solche Aktivitäten sind lange nicht so schweißtreibend wie im Hochsommer. Wer abends allerdings lieber im Warmen sitzt und nachts gerne in einem gemütlichen Bett liegt, sollte auf Unterkünfte mit Heizmöglichkeit achten.
Wer dies versäumt haben sollte, kann sich ganz einfach mit einer Wärmflasche helfen. Die passen immer noch ins Gepäck und sollten auch in den meisten Farmácias erhältlich sein. Eventuell klamme Bettwäsche wirkt so trockener und wärmer – bei minimalem Aufwand.
Während sich für nachts durchaus warme Schlafkleidung empfiehlt, braucht man für tagsüber nicht so viel mehr als auch im Sommer, nämlich (atmungsaktive) Zwiebelkleidung (da es sich – wenn es regnet – zu 95% um Regenschauer und nicht um Dauerregen handelt) – T-Shirt, Fleece, Regen-/Windjacke, lange und nicht zu dünne Hose, selten Regenhose. Andere haben es an besonders windigen Tagen mit einer Thermohose versucht, was allerdings eindeutig zu warm wird, sobald die Sonne herauskommt.
Bei Wind und Wellen lässt sich natürlich nicht so gut im Meer baden, aber sobald der Wind nachlässt und gleichzeitig die Sonne scheint, steht einem erfrischenden Bad nichts entgegen. Nach vielen Sturmtagen im Dezember durften wir am 6.1.2010 das „Anbaden“ in Lajes do Pico erleben – ein paar Segler wagten sich ebenfalls hinaus.
Auf Sao Miguel (und bald auch wieder auf Graciosa) bietet sich allerdings noch eine andere Möglichkeit, nämlich das Baden in Thermalwasser. Es gibt einige Orte, an denen dies möglich ist: der Thermalpool in Furnas, die Caldeira Velha oder die Meerwasserbecken in Ferraria.
Das Fazit lautet:
Badehose UND Wärmflasche einpacken – dann ist man für alle Fälle gerüstet!