Die beliebteste und beeindruckendste Wanderung auf Graciosa ist sicherlich die Umrundung der großen Caldeira samt Abstieg in die Unterwelt der Schwefelhöhle Furna do Enxofre. Seit 2010 gibt es beim Höhleneingang ein Besucherzentrum, das die Gäste über die Besonderheiten der Höhle im Vulkanschlot informiert.
In der Schwefelhöhle Furna do Enxofre
Bevor man sich an die Umrundung der Caldeira macht, bietet sich der Besuch der Furna do Enxofre an. Von Luz her geht es hinauf. Ein Tunnel führt ins Innere des Kraterkessels. Links käme man zu einem Picknickplatz mit Wildgehege, geradeaus kommt man zum Höhleneingang.
Durch eine Art Kamin mit Treppe gelangt man hinab in die Unterwelt. Manchmal ist allerdings die CO-Konzentration in der Höhle zu hoch, so dass das Betreten einfach zu gefährlich wäre. Unten angekommen sieht man die riesigen Ausmaße des Gewölbes, den ursprünglichen Eingang und auch blubbernde Schwefelquellen.
Anschließend geht es auf gleichem Weg zurück. Nach dem Tunnel kann man wählen, in welche Richtung man die Caldeira umrunden möchte.
Rechts kommt man gleich zur Furna da Maria Encantada, einer Lavaröhre, die durch die Kraterwand ins Innere der Caldeira führt.
Geht man stattdessen geradeaus und dann links erreicht man zuerst die Furna do Abel, die weniger spektakulär direkt an der Straße liegt.
In jedem Falle folgt man dem Sträßchen, das die Caldeira unterhalb des Kraterrands umrundet. Es gibt alternativ auch einen Pfad direkt auf dem Kraterrand.
Nach und nach bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Küste Graciosas, auf die vorgelagerten Inselchen, auf die kleinen Orte und bei guter Weitsicht auch auf die Nachbarinseln São Jorge, Pico, Faial und Terceira.
Panorama-Blick vom Rundweg um Graciosas Caldeira
Eine der schönsten Aussichten bietet sich auf den Leuchtturm Farol do Carapacho im Süden der Insel. Felsbrocken, die dem Meer trotzen, gruppieren sich um den Hügel. Einer davon heisst Ilhéu de Baixo.
Bei São Mateus (Praia) befindet sich die Ilhéu da Praia, ein Naturschutzgebiet, insbesondere für unzählige brütende Vögel.
Zwischen den beiden führt ein Sträßchen hinab für diejenigen Wanderer, die im Anschluss an die Umrundung nach rechts zum Leuchtturm und weiter zu den Thermen von Carapacho möchten.
Ein Bad im Meerwasserbecken und/oder in den 2010 renovierten Thermen Termas do Carapacho nach dieser schönen Wanderung ist kaum zu übertreffen.
Bei den Thermen gibt es auch die Möglichkeit einzukehren. Direkt oberhalb befindet sich ein wunderschön gelegener Campingplatz.
Selbstverständlich kann man den Rundweg auch in Richtung Praia (Haupthafen der Insel) oder Luz verlassen.
Die offizielle Wanderung PR2FLO an der Westküste der Azoreninsel Flores beginnt in Lajedo und endet in Fajã Grande. Die reine Gehzeit für die neun Kilometer lange Strecke wird mit 2,5 Stunden angegeben, aber wie so oft auf den Azoren, kann man auch den ganzen Tag mit Schauen, Staunen und Genießen verbringen.
Die Wanderung kann wer mag auch in die umgekehrte Richtung unternehmen, also von Fajã Grande nach Lajedo. Genusswanderer sollten allerdings die offiziell vorgeschlagene Richtung wählen, denn es geht von Lajedo aus etwas mehr bergab als bergauf.
Wer in Fajã Grande wohnt, hat dabei auch den Vorteil, dass er sich per Taxi an den Ausgangspunkt bringen lassen kann und dann einfach ohne Zeitdruck eines Taxitermins zurückwandern kann.
Bei guter Kondition kann man die Strecke auch hin und zurück meistern. Im Sommer und bei gutem Wetter lohnt sich eine Wanderung am späten Nachmittag, denn dann wird die Rocha dos Bordoes, eine riesige Basaltformation, von der Sonne angestrahlt und steht nicht im ungünstigen Gegenlicht. Man sollte nur darauf achten, dass man rechtzeitig vor dem Dunkelwerden zurück ist, da es sich hauptsächlich um alte Stein- und Wiesenwege handelt, die auch ein kurzes Stück an der Steilküste entlangführen.
Besonders ambitionierte und fitte Wanderer können diese Wanderung mit der Wanderung PR1FLO von Ponta Delgada im Norden nach Fajã Grande kombinieren und damit fast die gesamte Westküste von Flores am Stück erwandern.
Der Weg führt durch ein Naturschutzgebiet, in welchem man die dort üblichen Regeln beachten sollte. Die Insel Flores wurde zudem im Mai 2009 als UNESCO Biosphärenreservat anerkannt.
Wer hinwärts das Taxi nimmt, lässt sich am besten gleich an der Infotafel am Beginn des Wanderwegs absetzen. Wer sich zuerst noch in Lajedo umschauen möchte, geht anschließend vom Imperio gegenüber der Kirche aus nach rechts hinauf und dann wieder nach links. Danach folgt man stets den rot-gelben Wanderzeichen, der alte Karrenweg geht stets an der Westküste entlang Richtung Norden.
Grüne Weiden, Blumen am Wegesrand, tief unten kleine Felsinseln im blauen Meer und oberhalb bizarre Felsformationen warten.
Mehrere Flüsschen müssen überquert werden, das letzte und größte auf Steinen balancierend. Auf der anderen Seite sieht man wieder die rot-gelben Wanderzeichen.
Danach beginnt der Aufstieg nach Mosteiro (ca. 100 Höhenmeter). Oben angekommen wird man von einem großen Schild mit der gelben Aufschrift „Mosteiro“ begrüsst. Hier folgt man der Dorfstraße nach links.
In Mosteiro wohnen gerade noch 50 Menschen, aber viele Häuschen sind hübsch hergerichtet und es gibt sogar ein paar Neubauten, die sich gut einpassen. Es gibt keinen Laden und kein Café, aber eine sehr gut ausgestattete öffentliche Toilette.
Es geht weiter geradeaus (die Asphaltstraße biegt nach rechts ab) bergab und über eine alte Steinbrücke. Dort bietet sich ein kleiner Abstecher nach links Richtung Küste an soweit man mag. Wenn es die wuchernde Vegetation erlaubt, kann man einen Wasserfall und den darunterliegenden Pool sehen.
Zurück auf dem offiziellen Pfad lohnt sich ein Blick zurück nach Mosteiro, das sich hoch über dem Meer und der felsigen Steilküste zwischen grünen Weiden an den Berg schmiegt.
Als nächstes erreicht man den verlassenen Weiler Caldeira. Der Name ist Programm, man kann das Halbrund des einstigen Vulkankraters noch gut erahnen.
Am Ortseingang biegt der Wanderpfad links ab, oder man folgt der Asphaltstraße, auf die man später ohnehin stößt. Ein Stück führt die Straße dann noch bergauf.
Die Wanderzeichen führen bald wieder nach links in einen Pfad.
Man kann diesem Pfad folgen und dann nach einigen hundert Metern steil nach rechts oben gehen oder aber einfach auf der Asphaltstraße bleiben. In jedem Falle aber sollte man sich die sagenhafte Aussicht vom Miradouro Ladeira do Portal nicht entgehen lassen. Der offizielle Pfad lässt dieses Highlight nämlich aus.
Von dort oben sieht man die Steilwand, die Fajã Grande umgibt, die unzähligen Wasserfälle darin und den kleinen Ort Fajãzinha von oben. Wie Spielzeughäuschen sehen die Häuser von oben aus.
Vom Aussichtspunkt geht man ein paar Schritte zurück bergab und biegt nach rechts in den unmarkierten, steilen Pfad nach unten ab.
Nach wenigen Minuten trifft man wieder auf den offiziellen Pfad, dem man nach rechts folgt. Es geht steil hinab über altes Steinpflaster.
Sollte es vorher geregnet haben, kann dieses sehr rutschig sein, also ist Vorsicht angesagt.
Schließlich erreicht man Fajãzinha mit der großen Kirche, einem schönen Dorfplatz und einem Lädchen mit Bar, wo sich eine Pause anbietet.
In Fajãzinha befindet sich auch das sagenhaft gute und schön gelegene Restaurante tipico „Pôr do Sol“, von wo aus man – wie der Name schon sagt – wunderbare Sonnenuntergänge erleben kann (den Rest des Wanderwegs bis Fajã Grande sollte man aber keinesfalls im Dunkeln wagen!).
Am Lädchen geht man links die Dorfstrasse entlang und immer weiter geradeaus, auch dort, wo die Straße nach rechts abbiegt. Weiter geht es auf dem alten Steinweg hinab bis zur Holzbrücke über die Ribeira Grande.
Diese überquert man, danach geht es wieder bergauf. An der nächsten Wegkreuzung hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man folgt dem offiziellen Verlauf oder man biegt rechts ab steil hinauf zum Dorf Cuada, wo die alten Steinhäuschen inzwischen zu Touristenunterkünften umgebaut wurden.
Das liebevoll hergerichtete Dorf ist in jedem Falle sehenswert. Von Cuada aus führt ein Weg zwischen alten Steinmauern nach Fajã Grande oder man geht zurück zum Wanderweg.
Folgt man dem Pfad stets weiter an der Westküste entlang, kommt man der Abbruchkante an der Steilküste ziemlich nahe. Schließlich rückt das Ziel Fajã Grande immer näher. Kurz bevor man auf die Hauptstraße stößt, gibt es einen Abzweig nach links zur Vigia da Baleia, einem alten Walausguck. Wer noch letzte Kräfte mobilisieren kann, der sollte den kurzen aber steilen Anstieg wagen, er wird mit einem weiteren wunderbaren Ausblick über Fajã Grande und zu den Wasserfällen belohnt.
Den gleichen Weg zurückgegangen stößt man als erstes auf ein kleines italienisches Restaurant. Von „sehr teuer und sehr wenig“ bis hin zu „die Qualität war das Geld absolut wert“ gehen die Meinungen auseinander.
Die Dorfstraße hinunter findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, in der man zünftig essen kann.
Unten am Hafen befindet sich die Strandbar, die öfter ihren Namen ändert, wo man aber im Sommer drinnen wie draußen zum Abendessen den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen kann.
Der Wanderweg vom Hochland São Jorges zu den Fajãs der Nordküste beginnt beim Windpark der Serra do Topo und endet in der Fajã dos Cubres.
Die reine Laufzeit wird etwas knapp mit 2,5 Stunden angegeben.
Es gibt aber so viel zu sehen, zu entdecken und zu erleben, dass man auch den ganzen Tag unterwegs sein kann – je nach Lust, Laune und Kondition.
An der Straße Richtung Topo beginnt die Wanderung. Gegenüber eines kleinen Unterstands rechts geht man den breiten Pfad entlang eines Reservoirs.
Nach wenigen Metern leicht bergauf kommt man zum ersten schönen Aussichtspunkt auf ca. 700 Höhenmetern, von dem aus man das Tal sieht, welches man anschließend hinunterwandern wird.
Wer Glück hat, kann in der Ferne Graciosa ausmachen.
Hier biegt man rechs ab und folgt den rot-gelben Streifen, die den Wanderweg markieren. Gekreuzte rot-gelbe Streifen bedeuten, dass dies die falsche Richtung ist. Es geht durch das erste einiger Gatter, die man immer so hinterlassen sollte, wie man sie vorgefunden hat.
Der Pfad geht nun stets bergab vorbei an Weiden, Kühen und Hortensienhecken bis zur Caldeira de Cima, wo man eine Steinbrücke überquert.
Nach der Brücke rechts geht es über einen eventuell glitschigen Pfad zu einem kleinen Pool mit Wasserfall, wo man eine Pause einlegen und ein erfrischendes Bad nehmen kann.
Weiter bergab geht es bis man zum ersten Mal die Fajã da Caldeira de Santo Cristo sieht.
Es ist ein atemberaubender Anblick.
Die Fajã ist nur zu Fuß erreichbar, nur einige Einwohner dürfen mit dem Quad fahren.
Sie ist auch deshalb eine Besonderheit, weil nur dort in der Lagune spezielle Herzmuscheln (Clems) gedeihen, die ebenfalls nur von Einheimischen herausgefischt werden dürfen. Es gibt ein Cafè/Restaurant sowie eine Kirche.
Folgt man dem Pfad weiter entlang der Küste Richtung Westen so kommt man nach etwas bergauf und bergab zur Fajã dos Cubres, wo es ebenfalls eine Einkehrmöglichkeit gibt und wo man sich z.B. vom Taxifahrer wieder abholen lassen kann.
In Serpentinen geht die Fahrstraße wieder hinauf ins Hochland, und man sollte unbedingt an dem Miradouro, der oberhalb der Fajã dos Cubres liegt anhalten, denn von dort hat man nochmals einen sagenhaften Ausblick auf die Fajãs, die man zuvor durchwandert hat.
Diese Wanderung ist ein echter Azoren-Klassiker. Sie fehlt bei keiner Pauschalwanderreise und in keinem Wanderführer. Dennoch ist sie weit davon entfernt überlaufen zu sein.
Diese 2 km kurze Wanderung – eher ein Spaziergang – beginnt in Luz an der Südküste der Insel Graciosa und endet in der Bucht Baia da Folga.
Man startet im Zentrum des Ortes beim Imperio und folgt der Straße, die nach Carpacho für ca. 500 m. Dort biegt man rechts in eine schmale Gasse Richtung Meer ab.
Der Weg führt zwischen uralten Steinmauern und teils verwilderten, teils noch bewirtschafteten Gärten entlang.
Je nach Jahreszeit wachsen einem Brombeeren, Trauben, Tomaten oder andere Früchte entgegen.
Bei klarer Sicht kann man die Nachbarinseln Sao Jorge, dahinter Pico und rechts davon Faial direkt vor sich sehen.
Je näher man dem Meer kommt, desto mehr tritt das Grün zurück und macht dem Schwarz der Lava Platz. Hier biegt der Pfad nach rechts ab.
Nun blickt man hinüber zur Serra Branca, der bis zu 300 m hohen Steilküste. Ihren Namen hat sie vom in der Sonne weiß leuchtenden Felsgestein.
Man folgt dem Küstenverlauf bis zur Baia da Folga, einer kleinen Bucht, mit ein paar Häusern, einem kleinen Restaurante (mit Glück frischer Fisch!) und einem Fischerhafen.
In manchen Verschlägen kann man alte Boote bewundern oder an den Hauswänden schöne Azulejos.
Es lohnt sich, zu dem kleinen Leuchtfeuer hinaufzusteigen und den Blick auf das Meer und die Insel mit ihrer großen Caldeira zu genießen.
Geht man den gleichen Weg zurück an der Küste entlang, kann man auch einmal in einige Seitenwege hineingehen. Es bieten sich immer wieder interessante Aus- und Einblicke.
Alternativ kann man an der Kirche vorbei die Straße hinauf nach Luz zurückgehen. Dort kommt man noch an einer alten Windmühle vorbei.
Eine farbliche Besonderheit auf der sonst so grünen Azoreninsel Flores bietet dieser Ausflug an die Südküste.
Idyllisch in einem Taleinschnitt liegt der kleine Ort Costa, der zum „westlichsten Bezirk Europas“ Lajes das Flores gehört. Eine beeindruckende Felsformation erhebt sich über das Dorf. Auf den grünen Weiden grasen auch hier hauptsächlich Kühe.
Am unteren Ortsrand findet man das erste blaue Hinweisschild Agua Quente, was „Heisses Wasser“ bedeutet.
Vorweg sei jedoch gesagt, dass sich der Weg dorthin zwar auf der gesamten Strecke landschaftlich lohnt, nicht aber unbedingt des heissen Wassers wegen. Der Weg ist an zwei Stellen ziemlich beschwerlich bzw. gefährlich und man sollte nur so weit gehen, wie man es sich selbst zutraut.
Der holprige Erdweg führt zunächst zwischen den Feldern und Weiden das Tal hinab und ist – wenn es nicht gerade viel geregnet hat – mit gutem Schuhwerk recht einfach zu meistern.
Immer wieder trifft man auf die großen blauen Schilder, die eine leicht zu erreichende Attraktion vermuten lassen. An einer Stelle jedoch ist die Fortsetzung des Pfades zunächst gar nicht erkennbar, man muss einen großen Schritt nach oben machen, dann erst erkennt man, dass der schmale Pfad sich fortsetzt.
Und schon kommt die erste gefährliche Stelle, an der man direkt ohne jegliche Absicherung am abschüssigen Hang der Steilküste entlang gehen muss.
Dieser Abschnitt ist zwar kurz, aber schwindelfrei und trittsicher sollte man hier definitiv sein (siehe Bild rechts).
Auf keinen Fall sollte man zu viel riskieren, denn es geht steil nach unten – dazu kommt eventuell noch Schwefelgeruch.
Danach wird der Weg wieder angenehm. Die Landschaft wirkt ganz verändert, plötzlich ist kaum noch Grün zu sehen. Rechts ragen hohe, rot-gelbe Felswände auf, links rauscht das Meer an die Felsnadeln vor der Küste.
Nach ungefähr einer Stunde erreicht man die kleine Bucht, zu der ein paar sehr steile Treppenstufen hinab führen. Auch hierfür sollte man schwindelfrei sein und gegebenenfalls kein Risiko eingehen.
Der Abstieg ganz hinunter lohnt sich unter Umständen nicht, z.B. wenn hohe Wellen in die Bucht hereinbrechen.
Die eigentliche Quelle heissen Wassers ist nicht gesondert markiert, man muss sie zwischen den großen Steinen am „Strand“ suchen.
Zurück kommt auf dem gleichen Weg zunächst entlang der Küste und dann durch das grüne Tal hinauf nach Costa.
Im Anschluss an diese kleine Wanderung kann man noch weiter an der Westküste entlang wandern.
Noch im Ort Costa geht es links und bald steil hinauf. Danach folgt man zunächst dem breiten Erdweg an der Küste entlang in Richtung Lajedo.
Dieser verengt sich später und wird zu einem grünen Tunnel, je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark mit Vegetation bewachsen. An einer Stelle muss man einen kleinen, sehr schmalen Bach durchqueren.
Von Costa nach Lajedo braucht man eine gute Stunde.
Ab Lajedo schließt sich der Wanderweg PR2FLO an, der immer weiter an der Westküste entlang bis nach Fajã Grande führt. Von dort geht es auf dem Wanderweg PR1FLO weiter bis an die Nordspitze der Insel nach Ponta Delgada.
Dieser Tourenvorschlag, bei dem wir das Hochland von Flores von der Mitte nach Norden durchqueren, verläuft auf breiten, einfachen Wegen, bietet aber überraschend schöne und lohnende Ausblicke:
Blick zur Nordküste und zur (hier nur schwer erkennbaren) Schwesterinsel Corvo
Soweit Wolken oder Nebel es zulassen, blickt man im Hochland zunächst in die Caldeira Branca und zum Morro Alto. Später sieht man tief unten die Fajã Grande liegen, dann den Leuchtturm an der Ponta do Albarnaz und schließlich zeigt sich ganz unverhofft die kleine Schwesterinsel Corvo.
Von der Straße, die Fajã Grande mit Santa Cruz verbindet und die von West nach Ost quer durch das Hochland führt, biegt etwas westlich der beiden Seen Lagoa Negra und Lagoa Comprida in einer Kurve eine rote Erdpiste Richtung Norden ab.
Anders gesagt: von Fajã Grande kommend geht es kurz nach der Brücke über die Ribeira Grande geradeaus weiter, während die Asphaltstraße nach rechts abbiegt. Man folgt stets der roten Piste durch eine Links- und eine Rechtskurve hinauf auf ca. 700 m.ü.N.N.
Kurz nachdem der offizielle Wanderweg PR3FLO nach links abzweigt, teilt sich die breite Piste.
Geradeaus ginge es hinauf auf den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel. (Für einen Abstecher sollte man mindestens eine Stunde einplanen.)
Wir gehen jedoch nach links. Unser Weg auf der roten Erdpiste führt über einige Kilometer auf fast gleichbleibender Höhe nach Norden.
Ist das Hochland in Wolken gehüllt, breitet sich eine mystische Stimmung aus. Alles ist stiller, Geräusche wirken intensiver, die eigenen Schritte geraten ins Bewusstsein.
Dank des breiten Wegs, der ohne weitere, nennenswerte Abzweigungen verläuft, kann man sich aber nicht wirklich verlaufen.
Überall plätschert Wasser, die Feuchtigkeit lässt dicke Moosteppiche wachsen. Diese Landschaft gilt als einzigartig im Atlantik.
Wir überqueren einige kleine Bachläufe, die – wie wir uns verdeutlichen – nur wenige hundert Meter weiter westlich als Wasserfälle die Steilküste hinabstürzen.
Erwischt man allerdings einen wolkenfreien Tag oder hängen die Wolken lediglich oben in höheren Lagen, dann zeigt sich schon bald weit unter uns die Landzunge der Fajã Grande. Winzig wirken die weißen Häuschen aus dieser Höhe.
Etwas später blickt man von weit oben auf die Ponta do Albarnaz mit ihrem einsam gelegenen Leuchtturm und schließlich auf Corvo: einen Vulkankrater, der einzeln aus dem Meer ragt, meist mit einem Dach aus Wolken versehen. Im ersten Moment ein surrealer Anblick.
Immer weiter folgt man dem Erdweg, bis dieser in eine zugegebenermaßen recht unangenehme Betonpiste übergeht.
Extrem steil und wandererunfreundlich geht es bergab, dafür mit weiterhin atemberaubendem Blick über die Nordküste und Corvo.
Der Weg führt – mit oder ohne Abstecher zum Leuchtturm – bis nach Ponta Delgada, den nördlichsten Ort der Insel (ca. 13 km).
Wer zurück nach Fajã Grande wandern möchte, der kann ein ganzes Stück oberhalb der Abzweigung zum Leuchtturm nach links auf den offiziellen Wanderweg PR1FLO (seit Dezember 2010 vorübergehend gesperrt) abbiegen.
Bis dort haben wir schon ca. 10 km zurückgelegt. Ab dieser Abzweigung ist Fajã Grande mit 9 km ausgeschildert, bis zum Hafen sind es aber wohl eher nur 6 km – allerdings recht anstrengende.
Alternativ kann man diese Wanderung auch wie die offizielle Wanderung PR3FLO beginnen. Diese trifft nach der Umrundung der vier nördlichen Hochlandseen auf die hier beschriebene Tour und zwar in der zu Beginn erwähnten ersten Linkskurve der roten Erdpiste (zusätzlich ca. 3 km).
Extrem fitte und ambitionierte Wanderer können (am besten an langen Sommertagen) auch eine Rundwanderung wagen: Mit dem PR3FLO ab Fajã Grande über die sehr steilen Treppen hinauf ins Hochland, dann auf der Schotterpiste nach links und wie beschrieben über das Hochland und den PR1FLO zurück (geschätzte 18-20 km insgesamt).
Alle Fotos bis auf eines sind im November! 2010 entstanden.
In den Turismo-Büros und auf der Website trails-azores.com gibt es noch keine Infos zum neuen Trilho dos 10 Vulcões auf Faial.
Dafür steht oben am Caldeira-Rand eine Wandertafel mit allen wichtigen Informationen und dem Wegverlauf. Zu Beginn des Weges gibt es auch ein paar Schilder, die explizit auf diesen Wanderweg hinweisen.
Im weiteren Verlauf kann man den üblichen rot-gelben Markierungen der Wanderwege PRC4FAI (Caldeira), PRC3FAI (Levada) und PRC1FAI (Capelinhos) folgen. Bei guter Sicht kann man wunderbar die Vulkankette erkennen, die sich von der Caldeira nach Westen hin bis zum Capelinhos erstreckt.
Zusätzlich gibt es Informationen zu allen Naturphänomenen rund um den Wanderweg in einem sehr schön und interessant gestalteten Büchlein, welches man für 6 Euro im Centro do Mar am Porto Pim (Horta), im Jardim Botanico (sobald er wieder geöffnet hat) und im Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos erwerben kann.
[…] Wir gehen wie auf eine Kante zu, hinter der man nur das Meer sieht und unter einer Wolkendecke die Nachbarinsel São Jorge vermuten kann. Bald beginnt der steile Abstieg auf einem schmalen Pfad aus schwarzem Lavageröll, welches teils mit Matsch und Kuhfladen durchsetzt ist. Immer wieder herrliche Ausblicke auf die Küste und den Pico, dessen Hut sich ständig verändert und größer wird. […]
Ein neu angelegter Wanderweg der Insel Faial führt auf 27 Kilometern Länge zu 10 Vulkanen.
Die Route erstreckt sich vom in grün getauchten Naturschutzgebiet der Caldeira über eine Levada bis zur Aschewüste des Capelinhos.
Der Wanderweg verbindet drei kürzere Touren, die es schon zuvor gab. Wegstücke, die ebenfalls 1998 zerstört worden waren, wurden wieder hergerichtet. Dazu gehört auch der Trilho da Levada, einem Wanderweg entlang eines Wasserlaufs, wie man sie sonst eher von der Insel Madeira kennt.
Der Trilho dos 10 Vulcões ist somit der längste Wanderweg der Azoren. Selbstverständlich kann man auch Teilstrecken wandern. Die Gesamt-Gehzeit wird mit ca. neun Stunden angegeben.
Aufgrund des anhaltend schlechten Wetters in den letzten Monaten und dem dementsprechend schlechten Zustand vieler Wege wurden folgende Wanderrouten gesperrt:
Flores
PR-1-FLO Ponta Delgada/Fajã Grande
PR-2-FLO Lajedo/Fajã Grande
PR-3-FLO Miradouro das Lagoas/Poça do Bacalhau
PRC-4-FLO Fajã de Lopo Vaz
Faial
PRC-4-FAI Caldeira
São Jorge
PR-1-SJO Serra do Topo/Caldeira de Santo Cristo/Fajã dos Cubres
PR-3-SJO Fajã dos Vimes/Fajã de São João
PRC-5-SJO Fajã de Além
PRC-6-SJO Norte Pequeno
Santa Maria
PR-2-SMA Pico Alto – Anjos
PR-4-SMA Santo Espírito – Maia
São Miguel
PR-7-SMI, Algarvia – Pico da Vara
PR-29-SMI, Salto do Cabrito
PRC-9-SMI, Faial da Terra – Salto do Prego
PR-13-SMI, Trilho do Lombo Gordo
PR-15-SMI, Trilho do Pico da Areia
PR-16-SMI, Trilho do Redondo
PR-23-SMI, Povoação – Pico da Vara
Folgende Wege waren schon gesperrt:
São Miguel
PRC-6-SMI, Lagoa das Furnas
PR-10-SMI Lobeira – Água Retorta
PR-12-SMI, Trilho do Agrião
PRC-17-SMI, Nascentes da Rocha de Santo António
PR-22-SMI, Pico do Ferro