München, 05.11.2009 (jd) – Die Azoren, das westlichste Ende Europas, sind ein
Geheimtipp für Wanderer. Dank des subtropischen Seeklimas bietet der vulkanische
Archipel das ganze Jahr über ideale Wetterverhältnisse für einen (sportlichen)
Urlaub. Auf den neun Inseln finden Trekkingfreunde sicherlich die ungewöhnlichsten
Wandertouren Europas, welche ab sofort unter www.trails-azores.com mit einem
interaktiven Tool geplant werden können.
Die drei ungewöhnlichsten Wandertouren der Azoren:
1. Tanz auf dem Vulkan – Tour auf den höchsten Berg Portugals
… führt auf den Pico. Mit 2.351 Metern ist der Vulkan der höchste Berg Portugals.
Abenteuerlustige Wanderer mit guter Kondition können den Berg in einer Tagestour
leicht bezwingen. Der Aufstieg ist entweder mit einem Bergführer oder einem
GPS-Gerät erlaubt. Das Gerät ist gegen eine geringe Kaution beim Besucherzentrum,
der Feuerwehr oder im Hotel erhältlich. Auf dem Pico angekommen, entlohnt der
traumhafte Blick über die Inseln der Zentralgruppe (Faial, Pico, São Jorge, Graciosa
und Terceira) für die Mühe. Die
Zeltübernachtung am Kraterrand ist einmalig und wird
Pico-Bezwingern sicherlich in Erinnerung bleiben.
2. São Jorge – Tour auf dem Rücken eines See-Ungeheuers
Wie der Rückenpanzer eines uralten Seeungeheuers ragt São Jorge aus dem Atlantik
empor. Die Insel gilt bei Wanderern als die attraktivste der Azoren. Landschaftlich
äußerst reizvoll sind die Höhenwege mit Blick auf alle Eilande der zentralen
Inselgruppe. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit benötigen Wanderer allerdings,
die es mit São Jorge aufnehmen wollen. Die vielen unterschiedlichen Touren entlang
der Steilküste mit wunderschönen Wasserfällen und mit Blick auf die Fajãs, kleine
Küstenebenen am Fuße der Steilküsten, sind ein Muss. Auch der Abstieg zu diesen
kleinen Ebenen ist eine Tour wert.
3. Abstieg in die Unterwelt – Tour in die Höhle Furna do Enxofre und zum See Styx
Ein echtes Kontrastprogramm bietet die Caldeira von Graciosa. Hier werden
Himmelsstürmer zu Tagesausflüglern in die azoreanische Unterwelt. Die Caldeira
(1.200 Meter Durchmesser) von Graciosa ist eine Attraktion: Das, was sie von den
anderen Caldeiras des Archipels unterscheidet, ist die Höhle Furna do Enxofre im
Kraterinneren. Über eine Treppe inmitten des Vulkanschlots steigt man hinab. Hier
unten riecht die Luft nach Schwefel und der tiefschwarze See Styx breitet sich aus.
An den Kraterwänden der Caldeira sind noch weitere Höhlen zu besichtigen.
Furna do Enxofre: Einst mussten sich Höhlenforscher abseilen, heute erleichtert ein
Treppenschacht den Zugang zur 81 Meter hohen / tiefen Höhle. Tipp: Am besten eignet
sich die Mittagszeit für einen Besuch der Höhle, wenn das Sonnenlicht durch den
Vulkanschlot fällt.
Drei offizielle Wanderwege enden in der Fajã Grande auf Flores, doch es gibt dort noch mehr schöne Wege zu entdecken.
Eine sehr schöne Rundwanderung führt von Fajã Grande aus durch die steinmauerngesäumten Felder direkt unter der Steilwand entlang über Cuada und den Walausguck wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Dabei kommt man auf fast 300 Höhenmeter und. ca. 8 km Wegstrecke.
Vom Ort Fajã Grande aus geht man zunächst in Richtung Hafen und zum Start-/Endpunkt der Wanderung PR3FLO. Die steile Straße rechts hinauf und dann nicht dem PR3FLO nach links folgen sondern immer weiter geradeaus zwischen den Steinmauern entlang und die Terrassenfelder hinauf.
Wenn der Weg ein klein wenig abwärts geht (siehe Bild links), so folgt man an der nächsten Abzweigung bei den Bäumen dem Weg nach rechts hinab.
Bald stößt man auf die Asphaltstraße, die nach Fajã Grande führt. Dieser folgt man kurz nach rechts und biegt dann nach links in einen schmalen Pfad bzw. etwas weiter noch in die Einfahrt zum Dorf Cuada.
Das Dorf Cuada war verlassen und wurde als Touristenunterkunft Aldeia da Cuada sehr schön hergerichtet. Ein Rundgang lohnt sich!
Vom ursprünglichen Weg kommend geht man geradeaus über den „Dorfplatz“ wieder einen Steinweg entlang.
Beim Erreichen der Straße geht man links, vor dem Ortseingang wieder links in einen Pfad und kurz danach rechts in Richtung Vigia da Baleia.
Der kurze Weg zum Walausguck ist sehr steil, die Stufen teils überwachsen. Vorsicht und gutes Schuhwerk sind notwendig. Dafür wird man mit einem traumhaften Blick über den Ort, die Steilküste und den Atlantik belohnt.
Die Restaurants in Fajã Grande sind am Ende der Wanderbeschreibung PR2FLO gelistet.
Eine kurze, aber anstrengende Wanderung, die man auf keinen Fall verpassen sollte, führt hinab in die Fajã de Lopo Vaz und zum schönsten Sandstrand der Insel.
Es ist ein 4 km langer Rundweg und wird offiziell mit 2h reiner Gehzeit angegeben. Wer Baden und die Gärten erkunden möchte, kann bis zu einem ganzen Tag einplanen.
Start ist am gleichnamigen Aussichtspunkt im Süden der Insel bei Lajes.
Dort befindet sich ein schöner Picknick- und Grillplatz mit sanitären Anlagen – eine typisch azoreanische Einrichtung.
Rechts des Miradouro beginnt ein schmaler Pfad hinab in die Fajã, der direkt an der Steilküste entlang führt.
Viele der alten Treppenstufen sind noch vorhanden und führen stetig hinab zum Land vor der hoch aufragenden, nach Süden ausgerichteten Steilwand, wo ein spezielles Mikroklima herrscht und tropische Pflanzen wie Ananas, Bananen oder Feigen gedeihen.
Zum Glück ist meist Vegetation vorhanden, dennoch schadet es nicht einigermaßen schwindelfrei zu sein.
Sollte es mehrere Tage zuvor geregnet haben und der Weg zu rutschig sein, ist es im Zweifel besser, auf die Tour zu verzichten.
Hat man die Fajã erreicht, fragt man sich, wie die Kühe es dort hinab geschafft haben.
Einige der alten Gärten, die nur über den steilen Fußpfad erreichbar sind, werden noch bewirtschaftet und drei Sommerhäuschen in Strandnähe werden von Sommerbewohnern genutzt.
Ein Rundweg durch die Fajã beginnt rechts des strandnächsten Hauses und führt zunächst durch die alten Gärten bis fast ans Ende der Landzunge.
Zurück kann man am Strand entlang gehen, wo es für Badende sogar Süßwasserduschen gibt.
Die Bucht ist allerdings nicht geschützt und es kann Strömungen geben. Man sollte also nicht zu weit hinaus schwimmen.
Schließlich geht man den gleichen steilen Pfad wieder hinauf und muss dabei gute 200 Höhenmeter überwinden. Wer langsam aber stetig geht, kann es in 30-40 Minuten schaffen.
Hat man die Marienstatuen, die von den Bewohnern in den Fels gestellt wurden, erreicht, so ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt am Picknickplatz.
Folgt man (zu Fuß oder mit dem Auto) dem Sträßchen Richtung Lajes kommt man zur Inselstraße ER1-2.
Biegt man hier links ab, findet man in der nächsten Linkskurve etwas zurückgesetzt das sehr hübsch eingerichtete Restaurante Casa do Rei (leicht zu übersehen). Wer gute Küche zu schätzen weiß und Abwechslung von portugiesischen Gerichten sucht, ist hier genau richtig.
Wer lieber rechts hinab zum Hafen geht, kann mit Blick auf die kleine Hafenbucht im Beira Mar essen. Noch etwas weiter – in Fazenda das Lajes – wurde uns das Restaurante Tipico O Forno Transmontano empfohlen.
Die offizielle Wanderung PR3FLO führt von den Lagoas Negra und Comprida durch das Hochland von Flores, vorbei an der Lagoa Seca und der Lagoa Branca und schließlich über steile, vor langer Zeit in die Steilwand geschlagene Treppen hinab zum Wasserfall beim Poço do Bacalhau, wo man ein erfrischendes Bad nehmen kann.
Der markierte Weg ist 7 km lang und mit 3 Stunden Gehzeit angegeben. Es geht nur wenig bergauf, dafür umso mehr und steiler bergab.
Im Hochland können die Wanderstiefel zwischen den dicken Moosteppichen, aus denen beständig Wasser fließt, ihren Freischwimmer machen, sofern sie ihn noch nicht haben.
Wer in Fajã Grande wohnt, lässt sich am besten beim Miradouro das Lagoas absetzen und wandert dann nach Fajã Grande hinab.
Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, hat die Wahl hin und zurück zu wandern (dann am besten von Fajã Grande ins Hochland und zurück und nur bei entsprechender Top-Kondition) oder nur einen Teil der Wanderung im Hochland zu machen und dann zum Beispiel beim Einstieg in die Steilwand umzukehren.
Die Tour lohnt sich bei schönem Wetter wegen der atemberaubenden Aussichten, andererseits versetzt wechselnde Bewölkung das Hochland in eine mystische Stimmung. Bei Nebel sollte man allerdings darauf achten, den Weg nicht zu verlassen und kein Risiko einzugehen.
Beim Miradouro das Lagoas sollte man unbedingt erst einmal den herrlichen Ausblick auf die beiden unterschiedlich leuchtenden Seen genießen. Im Hintergrund sieht man schon die Gegend, durch die man später wandern wird und auch bei entsprechender Sicht den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel Flores mit seinem weithin sichtbaren Mast.
Der Wanderweg beginnt dann etwas weiter unten, ein paar Schritte Richtung Straße zurück und führt am rechten Seeufer der Lagoa Comprida entlang.
Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf den See, das Hochland und die Berge ringsumher.
Man stößt auf eine weitere Straße, die 2008 asphaltiert wurde (vorher eine Schotterstraße). Überquert man diese sieht man in die Lagoa Seca hinab.
Wieder zurück über die Straße beginnt der feucht-fröhliche Teil der Wanderung.
Auf schmalem Pfad geht es mitten durch die Vegetation des Hochlands mit dicken Moospolstern und der endemischen Baumheide Erica azorica.
Es ist rutschig und matschig, aber mit vernünftigem Schuhwerk und entsprechender Trittsicherheit kein Problem, der Weg verläuft ohne große Höhenunterschiede.
Nach einer Weile sieht man rechts die Lagoa Branca liegen und über dem See den Morro Alto. Hat man den See fast passiert geht nach rechts ein kleiner Pfad ab zu einer Vogelbeobachtungshütte.
Da es sich um ein Naturschutzgebiet und um ein empfindliches Ökosystem in einem inzwischen anerkannten UNESCO Biosphärenreservat handelt, sollte man hier besonders umsichtig vorgehen, nichts zurücklassen, nichts mitnehmen und die Tiere nicht stören.
Von der Hütte zurück auf dem Wanderweg stößt dieser bald auf eine rote Schotterpiste, der man nach rechts folgt. Zumindest war dies bis 2009 noch eine Schotterpiste – es könnte allerdings passieren, dass die Straße hoch zum Morro Alto ebenfalls irgendwann asphaltiert wird. Dieser Schotterpiste also folgt man nun in einer Links- und dann in einer engen Rechtskurve ein Stück bergauf. Es gibt auch eine „Abkürzung“ durch das Gestrüpp, welche aber ziemlich stark zugewachsen und nicht unbedingt zu empfehlen ist.
Der offizielle Weg geht dann nach ca. 1 km links ab. Wem die 7 km zu wenig sind oder wer es liebt, Gipfel zu besteigen, der sollte unbedingt einen Abstecher zum Morro Alto machen.
Die meisten Einheimischen und vor allem die Taxifahrer erzählen, dass sich der Blick vom Morro Alto nicht lohne. Ich war oben und ich habe die Vermutung, dass sie dies deshalb tun, um nicht Touristen auf der (selbst für Autos mit Stern) schwierigen Piste im Schritttempo hinauffahren müssen.
Zu Fuß geht es sich aber wunderbar auf der Piste und in einer guten halben Stunde sollte der Aufstieg zu schaffen sein.
Natürlich lohnt der Aufstieg nicht, wenn das Hochland in Wolken oder Nebel gehüllt ist. Sollte es aber nur leicht bewölkt sein, so bietet sich ein herrlicher Rundblick über das Hochland der Insel und bis hinüber zur Nachbarinsel Corvo. Von den Hochlandseen kann man nur die Lagoa Branca sehen, die anderen liegen zu tief in ihren Kraterkesseln. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege, für den Abstecher würde ich zwischen einer guten Stunde bis zwei Stunden einrechnen, je nach Schnelligkeit und Verweildauer am Gipfel.
Von oben kommend biegt man also nach rechts ab auf den wie üblich gelb-rot markierten Wanderweg. Er führt über Wiesen und Weiden stetig leicht bergab, zwischendurch passiert man ein Gatter, auf dem „Close me“ steht, das man so zurücklassen sollte, wie man es vorfindet. Blickt man zurück, so sieht man einen Wasserfall, der aus dem Hochland herabstürzt. Immer weiter geht man vorbei an Weiden und Steinmauern. Dann kommt ein Stück mit in den Fels gehauenen Stufen, hier braucht man mal ein paar große Schritte.
Und irgendwann zeigt er sich: einer der atemberaubendsten Blicke der Insel und der Azoren überhaupt – wenn man die Häuser von Fajã Grande ganz weit unten liegen sieht.
Ein Stück noch folgt man dem Rand der Steilwand bis zu einer Senke. Dort geht man links und kommt zu einem weiteren Gatter.
Danach beginnt der steile Abstieg über die uralten, ungleichen Stufen in endlos scheinenden Serpentinen.
Und nach jeder Kurve wieder der atemberaubende Blick auf die Fajã.
Sind die Stufen trocken, so ist der Weg – trotz aller Steilheit und der Tatsache, dass man sich in einer Steilwand befindet – nicht wirklich schwindelerregend.
Nur nach Regen und bei viel Feuchtigkeit sollte man sehr vorsichtig gehen oder im Zweifel die Wanderung bzw. dieses Teilstück ausfallen lassen.
Nach einer guten halben Stunde ist auch dieses Wegstück geschafft und kurz darauf erreicht man nach einem Brücklein die Straße.
Dort geht man rechts und bei der großen Wandertafel nochmals rechts hinauf Richtung Wasserfall, der weithin sichtbar ist.
Nach ca. 10 min erreicht man den Poço do Bacalhau, in dem man ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall nehmen kann. Ein wunderbares Ende für eine traumhaft schöne Wanderung.
Direkt um die Ecke am alten Hafen von Fajã Grande kann man in der Strandbar einen Kaffee trinken oder zu Abend essen und dabei den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen. Geht man die Dorfstraße hinauf, findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, wo es ebenfalls gutes und ein wenig günstigeres Essen gibt.
München / Ponta Delgada, 09.07.2009 (jd) – Aller guter Dinge sind drei:
Nun ist auch die Azoreninsel Flores, nach Corvo und Graciosa, von der UNESCO zum Biosphärenreservat gekürt worden.
Nachhaltiger Tourismus auf Flores:
UNESCO Gremium würdigt Engagement der Insulaner
UNESCO-Biosphärenreservate beweisen, dass sich der Schutz und der Erhalt von Ökosystemen, wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht ausschließen müssen: Flores steht für sensiblen Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt und zugleich für nachhaltigen Tourismus. Das UNESCO Gremium bestätigt der westlichsten der neun Azoreninseln nun diesen behutsamen Umgang mit der einmaligen Natur.
Neben der ursprünglichen Landschaft, den einzigartigen Steilküsten und den für die Azoreninseln typischen Kraterseen zeichnete das UNESCO Gremium vor allem das Umweltengagement der Insulaner aus. Flores fördert traditionellen Fischfang und nachhaltigen Tourismus.
Die Insel ist ein „Treffpunkt“ für Wale und Delphine – Beobachtungstouren und Tauchgänge vor Flores dürfen bei einem Inselaufenthalt nicht fehlen. Die Azoreaner achten jedoch darauf, die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung nicht zu stören. Der Schutz der Meeressäuger ist oberstes Prinzip. Dieser „gesunde“ Ökotourismus vor der Insel hat das UNESCO Gremium sogar veranlasst, einige der Küstengewässer vor Flores ebenso zum Biosphärenreservat zu erklären.
Flores – Die Blumeninsel ist besonders schützenswert!
Flores (portugiesisch: „Blumen“) trägt ihren Namen zu Recht: Die Pflanzenvielfalt ist hier einzigartig, die Farbenpracht ebenso. Flores ist die grünste der Azoreninseln und nicht nur ein Paradies für Botaniker.
Hier finden sich rauschende Bäche, tosende Wasserfälle und verwunschene Wäldchen. Das Grün verdankt die Insel übrigens den Zugvögeln von der amerikanischen Ostküste, die bei ihrem Weg über den Atlantik nach Westen in ihren Gefiedern Samen und Kerne auf die Insel gebracht haben.
So gedeihen auf Flores für diese Region eher ungewöhnliche Pflanzen, aber auch die für die Azoren so typischen Hortensien. Aus Asien eingeführt ist die Hortensie heute das blühende Wahrzeichen des Archipels. Hortensienhecken säumen Häuser und Straßen und dienen als Umgrenzung für Weideflächen.
Diese Wanderung beginnt am Fuß des Pico do Pedro, wo ein Schotterweg von der EN3 zwischen Urzelina und Norte pequeno nach rechts abbiegt. Dieser Sandpiste folgt man zunächst leicht bergauf. Man kommt dabei an einer Gedenktafel für einen Flugzeugabsturz im Jahre 1999 vorbei.
Dieses Wegstück ist Teil eines großen Panoramawegs, auf dem man São Jorge der Länge nach durchwandern kann. Der mit den üblichen gelb-roten Streifen markierte Weg führt hinab in die Fajã do Ouvidor.
Offizielle Angaben: 16 km, 4 h, ca. 400 m Aufstieg, ca. 1000m Abstieg.
Der Weg auf den mit 1053 m höchsten Berg der Insel São Jorge biegt von der Schotterpiste nach links ab und ist mit „Pico da Esperança“ ausgeschildert.
Je nach Wetterlage hat man vom Hochland aus herrliche Ausblicke auf die Nachbarinseln oder schnell ziehende Wolkenfelder, die für ständig wechselnde Lichtstimmungen sorgen. Man passiert mehrere kleine Kraterseen, in denen Frösche quaken. Regen- bzw. Windschutz nicht vergessen.
Am Pico da Esperança kann man in dessen Kratersee schauen, der Weg sollte allerdings vorsichtig begangen werden.
Nach dem Abstieg folgt man immer weiter dem breiten Schotterweg, der stetig Richtung Nordküste hinab führt – vorbei an Weiden, Wiesen, Hecken.
Immer wieder tun sich schöne Blicke auf oder lädt ein besonders gemütliches Plätzchen zum Picknicken ein.
Sobald man auf die Straße stößt, folgt man dieser ein Stück nach links bis zum nächsten Ort, Norte pequeno.
Dort spenden schöne Bäume vor der Kirche ein wenig Schatten, bevor man der Straße bergab in die Fajã do Ouvidor folgt. Nach einem kurzen Wegstück sieht man links einen angelegten Miradouro mit herrlichem Blick auf die Fajã von oben. Am Miradouro gehen links Treppen hinab, die zu einem alten Eselpfad führen.
Dieser Pfad ist am Ende einer langen Tour recht anstrengend zu gehen, da er steil und holprig ist. Stolpergefahr. Er führt duch ein schönes Waldstück bis in die Fajã.
Links der Straße beim Leuchttürmchen sind einige Fels- und Lavaformationen zu sehen. Ganz unten am Hafen wartet ein schön gelegenes Meerwasserbecken sowie das Restaurante Amilcar mit einer schönen großen Terrasse. Dort gibt es frischen Fisch und regionale Spezialitäten.
Nach den beiden kleinsten Inseln der Azoren Corvo und Graciosa hat seit heute auch Flores die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat.
Die Insel, die vor weniger als 10 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten als Bergspitze auf dem Mittelatlantischen Rücken entstand, und die angrenzenden Meeresgebiete bilden ein Biosphärengebiet aufgrund ihrer landschaftlichen, geologischen und kulturellen Eigenschaften.
Besonders hervorgehoben werden die hohen Steilküsten mit den kleinen vorgelagerten Inselchen. Hier wird die traditionelle Fischerei unterstützt und das Gebiet ist ideal für Qualitätstourismus, insbesondere Tauchen, Wal- und Delphinbeobachtung sowie Küstenwanderungen.
„Der Mensch und die Biosphäre“ ist hier ein wichtiger Aspekt. Der Mensch soll lernen, mit der Natur umzugehen ohne sie zu zerstören. Dazu gibt es eine Aufteilung in Zonen, in denen unterschiedliche Aktivitäten möglich sind.
Diese kleine, aber steile Rundwanderung wird offiziell mit drei Stunden reiner Gehzeit angegeben.
Anfang und Ende der Tour befinden sich bei der Ermida de Santo António an der Nordküste São Jorges, sofern man sich nicht schon dort wieder von einem Taxi abholen lässt, wo der Pfad auf die Verbindungsstraße stößt.
Bei dieser Variante spart man am Ende ein paar Höhenmeter.
Zunächst geht es über eine Wiese direkt auf die Steilküste zu. Dann beginnt der Abstieg auf einem alten Eselpfad in die Fajã und schon nach einem kurzen Stück sieht man in einer Kurve in der Ferne die Fajã Ouvidor.
Schaut man dann fast senkrecht nach unten, liegt dort ca. 400 Höhenmeter tiefer die Fajã de Além.
Nach oder während Regen sollten man je nach eigener Kondition und Schuhwerk besonders vorsichtig sein oder ganz auf die Wanderung verzichten, denn es geht in Serpetinen steil hinab über einen steinigen, manchmal auch mit Gras überwachsenen Weg. Am Wegesrand plätschern kleine Wasserfälle und –läufe.
In der Fajã wohnt niemand mehr dauerhaft, aber die eine oder andere Familie backt dort in einem alten Ofen noch Brot oder hat dort ein Sommerhäuschen.
Man kann sich in der Fajã nach Belieben umsehen. Manche Häuser verfallen, manche sind wunderschön hergerichtet.
Es gibt einen Pfad, der noch weiter hinunter ans Meer führt, der aber ebenfalls nur vorsichtig zu begehen ist.
Hat man die Fajã durchquert, so findet man automatisch den gegenüberliegenden Pfad, der an der Steilküste wieder hinauf führt. Nach vielen Serpentinen und immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf die Küste und die Fajãs erreicht man schließlich das obere Ende des Lastenaufzugs. Ab dort ist der Weg asphaltiert und ein paar hundert Meter weiter stößt man auf die Verbindungsstraße, wo man sich vom Taxi abholen lassen kann. Oder man geht zurück zum Ausgangspunkt an der Ermida de Santo António.
Diese 12 km lange Wanderung kann man in Ponta Delgada beginnen oder am Leuchtturm an der Ponta de Albarnaz oder noch weiter oben, wo der Wanderpfad von der Asphaltstraße abbiegt. Von dort aus sind es nur noch 8 km bis zum Ziel Fajã Grande.
Der Weg führt durch ein Gebiet von besonderem Interesse für den Naturschutz, welches entsprechend respektiert werden sollte. Flores bewirbt sich außerdem gerade als UNESCO Biosphärenreservat.
Wie schon bei der Beschreibung des Wanderweges PR2FLO erklärt, kann man sich mit dem Taxi zum Startpunkt der Wanderung bringen lassen.
Je nachdem wo man auf der Insel wohnt, kann man den Wohnort als Ziel wählen und ist somit nicht an einen Abholtermin gebunden. Die offizielle Richtung ist etwas gemütlicher zu gehen: Man hat die 400 Höhenmeter am Stück nicht auf- sondern abwärts und man geht etwas mehr bergab als bergauf.
Je nach Kondition und Wanderlaune kann man den Weg auch hin und zurück gehen oder mit der Wanderung PR2FLO verbinden und so fast die gesamte Westküste der Insel Flores erwandern.
Das erste Stück von Ponta Delgada her verläuft auf der Asphaltstraße in Richtung Farol da Ponta de Albarnaz. Der Leuchtturm ist wunderschön auf einer Landspitze gelegen, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die Nordwestküste und auf Corvo hat.
Wer den Leuchtturm auslassen möchte, kann schon ein gutes Stück vorher einen Linksabzweig auf einen Pfad nehmen, der durch ein Flusstal und über eine löchrige Betonbrücke führt. Diese Variante ist in den einschlägigen Reiseführern genauer beschrieben.
Dieser Weg mündet oberhalb des Leuchtturms wieder in die Asphaltstraße, von welcher bald schon nach rechts der Pfad ins Hochland abzweigt. Dort steht ein Holzschild mit der Aufschrift „Fajã Grande 8km“ und mit der üblichen rot-gelben Wanderwegmarkierung.
Immer hinauf, vorbei an unendlich scheinenden Hortensienhecken, Feldern und Bächlein, führt der Pfad, der zuweilen matschig und rutschig sein kann. Jede Wetterlage zaubert eine besondere Stimmung in die Landschaft.
Ist es sonnig und klar, so kann man von mehreren Punkten aus die vorgelagerte Ilhéu de Maria Vaz, die Ponta de Albarnaz und die Nachbarinsel Corvo sehen. Ist es jedoch wolkig oder gar neblig, so kann es fast unheimlich sein – aber nicht weniger interessant.
Im Hochland muss man an manchen Stellen aufpassen, den richtigen Weg zu finden – und diesen auch nicht zu verlassen. Meist jedoch helfen die rot-gelben Streifen, die auf Steine und Bäume gemalt sind.
Man überquert ungezählte Flüsschen und Bächlein, die etwas weiter an der Steilküste als Wasserfälle hinabstürzen – wovon wir allerdings nicht viel mitbekommen (sehr interessant ist deshalb eine Boots- oder Kajaktour an der Küste entlang – erstaunlich dieselbe Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen.)
Schließlich erreicht man ein letztes Gatter (alle Gatter generell so hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat!), das man am Besten übersteigt, da es sehr gut verschlossen ist.
Danach beginnt der für manche schwindelerregende Teil der Wanderung. Zunächst steht man oben und schaut 400 m in die Tiefe, hinten das Gatter, ein letzter Blick auf Corvo und die Ilhéu de Maria Vaz, links die Steilwand, rechts der Abgrund und vorne ein steiler Weg hinab.
Es geht stetig steil bergab – fast 400 Höhenmeter muss man insgesamt hinunter gehen. Einige Schritte weiter sieht man das Ziel vor Augen – auch wenn es noch fern ist: Fajã Grande. Es bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Küste, das Meer und das westlichste Ende Europas: den kleinen Fels Monchique, der vor Flores’ Westküste liegt.
Zwischendurch gibt es (mindestens) eine Stelle, an der sehr viel Wasser den Steilhang herunterkommt, das den Weg sehr matschig und rutschig macht. Je weniger es vorher geregnet hat, desto angenehmer. In jedem Falle ist hier Vorsicht angesagt!
Endlich macht der Weg eine Biegung und dann sieht man ganz malerisch den winzigen Weiler Ponta da Fajã vor der Steilwand mit ihren vielen Wasserfällen. Eine kleine weiße Kirche leuchtet zwischen den grünen Weiden heraus.
Ein Anblick, den man ebenfalls nicht so schnell vergisst. Man passiert das Örtchen auf der Hauptstraße und folgt dieser in Richtung Fajã Grande. Nach einem Stückchen gibt es die Variante, statt auf der Straße zu gehen in einen Steinweg nach links abzubiegen.
Bevor man das Ziel erreicht, hat man noch die Möglichkeit, ein erfrischendes Bad in einem natürlichen Badebecken unterhalb eines Wasserfalls zu baden: dem Poço do Bacalhau. Direkt an der Straße kurz vor Fajã Grande steht ein großes Hinweisschild.
Der kurze Abstecher führt vorbei an alten, lange verfallenen Wassermühlen und sogar in der Hochsaison kann man mit etwas Glück den romantischen Pool ganz für sich alleine genießen.
Es gibt unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten. Die Restaurants in Fajã Grande sind am Ende der Wanderbeschreibung PR2FLO gelistet.
Sehr detailreich geht der Autor auf jede einzelne Insel ein und berichtet über die schönsten Orte, Touren, Unterkünfte oder Restaurants ebenso wie er alle Hintergrundinformationen z.B. zu Geschichte, Geographie oder Anreisemöglichkeiten liefert.
Sogar an Reisende, die einen Stoppover in Lissabon einlegen möchten oder müssen, ist gedacht.
Der Verlag hat uns freundlicherweise zwei Leseproben zur Verfügung gestellt:
Leseprobe:Santa Maria Santa Maria war die erste Azoren-Insel, auf der sich Siedler niederließen – wann und von wem die Insel erstmals gesichtet wurde, ist jedoch umstritten. Die meisten Historiker schreiben dies Diogo de Silves im Jahr 1427 zu. Der Erste, der einen Fuß auf die Insel setzte, war der im Dienst von Heinrich dem Seefahrer stehende Kapitän Gonçalo Velho Cabral (ein Mitglied des Christusordens) im Jahr 1432. Und da jenes Ereignis an einem 15. August geschah, dem Tag von Mariä Himmelfahrt, erhielt die Insel den Namen Santa Maria.
Sieben Jahre vergingen, bis Cabral wiederkam, diesmal als Donatarkapitän mit Familien von der Algarve und aus dem Alentejo an Bord, ferner mit Kühen, Schafen und Saatgut. Die Besiedlung Santa Marias nahm ihren Anfang. Anjos, Santana und Porto, das 1472 aufgrund des geschützten Hafens die Stadtrechte erhielt und von nun an Vila do Porto hieß, waren die ersten Ortschaften. 1493, vermutet man, warf der unter Spaniens Flagge segelnde Christoph Kolumbus auf seiner Heimreise von Amerika vor Anjos Anker. Ende des 15. Jh. erreichten weitere Siedlerwellen Santa Maria. Immer mehr Wälder mussten gerodet werden, um Ackerland für die neuen Inselbewohner zu schaffen. Für das Pflügen gab es spezielle Hacken, die nicht länger als eine Handspanne sein durften, damit sie nicht als Waffen missbraucht werden konnten. Da der Regen oft die Saat von den Hängen ins Meer spülte, schuf man Terrassen […] Komplette Leseprobe zu Santa Maria herunterladen (.pdf)
Leseprobe:Faial Ilha Azul, wie Faial wegen der vielen blauen Hortensienhecken auch genannt wird, ist ohne Zweifel eine der reizvollsten Inseln der Azoren. Nicht zuletzt wegen Horta, einem überaus charmanten Städtchen mit internationalem Jachthafen und Weltenbummleratmosphäre. Faial bietet aber noch mehr: eine imposante Caldeira und das Vulkangebiet von Capelinhos.
Die fünftgrößte Insel der Azoren spielte seit jeher eine besondere Rolle, besonders im letzten Jahrhundert – mal als Zwischenstation für Transatlantikflüge, mal als Zentrum des Fernmeldewesens zwischen der Alten und der Neuen Welt. Heute ist der Jachthafen Hortas erste Adresse für Atlantiküberquerer. In seiner Geschichte war Faial nur selten ein abgeschiedenes Eiland „irgendwo im Blauwasser“, so das Seglerdeutsch – Faial war meist mit der Außenwelt verbunden. Das zeigt sich besonders in Horta, einer Stadt mit Flair und herrschaftlichen Gebäuden, eine offene, lebendige Stadt. Gute Strände bietet Faial außerdem, die meisten sogar nahe der Inselmetropole, was die Attraktivität Hortas einmal mehr erhöht. Ferner bietet die Insel eine touristische Infrastruktur, wie sie ansonsten nur auf São Miguel oder Terceira zu finden ist. Regelmäßige Flug- und Schiffsverbindungen zu den meisten anderen Inseln der Zentralgruppe machen Faial zudem zu einem interessanten Ausgangspunkt zur Erkundung der Nachbarinseln São Jorge und Pico. […] Komplette Leseprobe zu Faial herunterladen (.pdf)
Weitere Informationen des Michael Müller Verlags
Zum Buch:
Die Inseln zum Entdecken mitten im Atlantik. Vulkanische Aktivitäten und eine exotische Vegetation schufen eine faszinierende Landschaft. Heiße Thermalquellen, Kraterseen, in denen man baden kann, ausgedehnte Strände und urwüchsige Landschaften bieten dem Urlauber vielfältige Möglichkeiten. Ein Flug auf die Azoren ist auch eine Zeitreise, denn durch die isolierte Lage haben sich dort noch viele uralte Traditionen erhalten, die auf dem Kontinent schon lange ausgestorben sind. Michael Bussmann hat alles Wissenswerte zu den Azoreninseln zusammengetragen – von der Hauptinsel São Miguel bis zur touristisch nahezu unberührten kleinen Insel Corvo finden sich jede Menge Tipps für einen individuell gestalteten Urlaub.
Zum Autor:
Michael Bussmann: Jahrgang 1967, geboren in Esslingen. Germanistik-, Journalistik- und Politologiestudium in Bamberg, nebenher Dokumentarfilmarbeiten. Seit 1998 recherchiert und schreibt er überwiegend für den Michael Müller Verlag, derzeit von der goldenen Stadt Prag aus.
Verlags-Homepage:
Der Verlag bietet auf seiner Homepage zusätzliche Informationen zum Reisebuch wie z.B. die Reisebuch Updates oder die komfortable Unterkunftssuche mit den unvergleichlichen Kommentaren und Anekdoten des Autors.
Pressestimmen
»Der beste und derzeit aktuellste Reiseführer.«
(Fuldaer Zeitung)
»Unverzichtbar: Michael Bussmanns hervorragend detaillierter Reiseführer ›Azoren‹ mit allen wichtigen Informationen und 26 tollen Wandervorschlägen.«
(Kölnische Rundschau)