Am 19. März 2016 wurden die Fajãs der Azoren-Insel São Jorge
als UNESCO Biosphärenreservat anerkannt.
Auf São Jorge gibt es mehr als 70 Fajãs: kleine Landzungen unten am Meer, die durch Erdrutsche oder Lavaströme entstanden sind. Sie bergen ein einzigartiges Natur- und Kulturerbe.
Nach den Inseln Corvo, Flores und Graciosa sind die Fajãs von São Jorge das vierte Biosphärenreservat des Azoren-Archipels.
Ein Biosphärenreservat ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll (Weltnetz der Biosphärenreservate). Das Programm Der Mensch und die Biosphäre (Man and the Biosphere Programme, MAB-Programm) sorgt für ihre Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt sie weltweit und erforscht im globalen Maßstab die wichtigsten Ökosysteme.
Ein Biosphärenreservat ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll (Weltnetz der Biosphärenreservate). Das Programm Der Mensch und die Biosphäre (Man and the Biosphere Programme, MAB-Programm) sorgt für ihre Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt sie weltweit und erforscht im globalen Maßstab die wichtigsten Ökosysteme.
In MAB geht es nicht um klassischen Naturschutz im engeren Sinn, sondern um einen interdisziplinären Ansatz, insbesondere der Mensch selbst als Bestandteil der Biosphäre steht im Vordergrund. Gesellschaftliche und ökonomische Fragen, z. B. auch die Schaffung von Einkommen, Probleme der Verstädterung und Demographie sind Teil des Programmes. Übergeordnete Ziele sind, biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen zu erhalten, Kulturlandschaften partizipativ zu bewirtschaften und weiterzuentwickeln, für Klimaschutz durch Landnutzung und Anpassung an den Klimawandel zu werben sowie die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen für ökologische Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Bürgerbeteiligung gehört zum zentralen Kern des Programms.
Quelle: wikipedia
Die beliebteste und beeindruckendste Wanderung auf Graciosa ist sicherlich die Umrundung der großen Caldeira samt Abstieg in die Unterwelt der Schwefelhöhle Furna do Enxofre. Seit 2010 gibt es beim Höhleneingang ein Besucherzentrum, das die Gäste über die Besonderheiten der Höhle im Vulkanschlot informiert.
In der Schwefelhöhle Furna do Enxofre
Bevor man sich an die Umrundung der Caldeira macht, bietet sich der Besuch der Furna do Enxofre an. Von Luz her geht es hinauf. Ein Tunnel führt ins Innere des Kraterkessels. Links käme man zu einem Picknickplatz mit Wildgehege, geradeaus kommt man zum Höhleneingang.
Durch eine Art Kamin mit Treppe gelangt man hinab in die Unterwelt. Manchmal ist allerdings die CO-Konzentration in der Höhle zu hoch, so dass das Betreten einfach zu gefährlich wäre. Unten angekommen sieht man die riesigen Ausmaße des Gewölbes, den ursprünglichen Eingang und auch blubbernde Schwefelquellen.
Anschließend geht es auf gleichem Weg zurück. Nach dem Tunnel kann man wählen, in welche Richtung man die Caldeira umrunden möchte.
Rechts kommt man gleich zur Furna da Maria Encantada, einer Lavaröhre, die durch die Kraterwand ins Innere der Caldeira führt.
Geht man stattdessen geradeaus und dann links erreicht man zuerst die Furna do Abel, die weniger spektakulär direkt an der Straße liegt.
In jedem Falle folgt man dem Sträßchen, das die Caldeira unterhalb des Kraterrands umrundet. Es gibt alternativ auch einen Pfad direkt auf dem Kraterrand.
Nach und nach bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Küste Graciosas, auf die vorgelagerten Inselchen, auf die kleinen Orte und bei guter Weitsicht auch auf die Nachbarinseln São Jorge, Pico, Faial und Terceira.
Panorama-Blick vom Rundweg um Graciosas Caldeira
Eine der schönsten Aussichten bietet sich auf den Leuchtturm Farol do Carapacho im Süden der Insel. Felsbrocken, die dem Meer trotzen, gruppieren sich um den Hügel. Einer davon heisst Ilhéu de Baixo.
Bei São Mateus (Praia) befindet sich die Ilhéu da Praia, ein Naturschutzgebiet, insbesondere für unzählige brütende Vögel.
Zwischen den beiden führt ein Sträßchen hinab für diejenigen Wanderer, die im Anschluss an die Umrundung nach rechts zum Leuchtturm und weiter zu den Thermen von Carapacho möchten.
Ein Bad im Meerwasserbecken und/oder in den 2010 renovierten Thermen Termas do Carapacho nach dieser schönen Wanderung ist kaum zu übertreffen.
Bei den Thermen gibt es auch die Möglichkeit einzukehren. Direkt oberhalb befindet sich ein wunderschön gelegener Campingplatz.
Selbstverständlich kann man den Rundweg auch in Richtung Praia (Haupthafen der Insel) oder Luz verlassen.
Die offizielle Wanderung PR2FLO an der Westküste der Azoreninsel Flores beginnt in Lajedo und endet in Fajã Grande. Die reine Gehzeit für die neun Kilometer lange Strecke wird mit 2,5 Stunden angegeben, aber wie so oft auf den Azoren, kann man auch den ganzen Tag mit Schauen, Staunen und Genießen verbringen.
Die Wanderung kann wer mag auch in die umgekehrte Richtung unternehmen, also von Fajã Grande nach Lajedo. Genusswanderer sollten allerdings die offiziell vorgeschlagene Richtung wählen, denn es geht von Lajedo aus etwas mehr bergab als bergauf.
Wer in Fajã Grande wohnt, hat dabei auch den Vorteil, dass er sich per Taxi an den Ausgangspunkt bringen lassen kann und dann einfach ohne Zeitdruck eines Taxitermins zurückwandern kann.
Bei guter Kondition kann man die Strecke auch hin und zurück meistern. Im Sommer und bei gutem Wetter lohnt sich eine Wanderung am späten Nachmittag, denn dann wird die Rocha dos Bordoes, eine riesige Basaltformation, von der Sonne angestrahlt und steht nicht im ungünstigen Gegenlicht. Man sollte nur darauf achten, dass man rechtzeitig vor dem Dunkelwerden zurück ist, da es sich hauptsächlich um alte Stein- und Wiesenwege handelt, die auch ein kurzes Stück an der Steilküste entlangführen.
Besonders ambitionierte und fitte Wanderer können diese Wanderung mit der Wanderung PR1FLO von Ponta Delgada im Norden nach Fajã Grande kombinieren und damit fast die gesamte Westküste von Flores am Stück erwandern.
Der Weg führt durch ein Naturschutzgebiet, in welchem man die dort üblichen Regeln beachten sollte. Die Insel Flores wurde zudem im Mai 2009 als UNESCO Biosphärenreservat anerkannt.
Wer hinwärts das Taxi nimmt, lässt sich am besten gleich an der Infotafel am Beginn des Wanderwegs absetzen. Wer sich zuerst noch in Lajedo umschauen möchte, geht anschließend vom Imperio gegenüber der Kirche aus nach rechts hinauf und dann wieder nach links. Danach folgt man stets den rot-gelben Wanderzeichen, der alte Karrenweg geht stets an der Westküste entlang Richtung Norden.
Grüne Weiden, Blumen am Wegesrand, tief unten kleine Felsinseln im blauen Meer und oberhalb bizarre Felsformationen warten.
Mehrere Flüsschen müssen überquert werden, das letzte und größte auf Steinen balancierend. Auf der anderen Seite sieht man wieder die rot-gelben Wanderzeichen.
Danach beginnt der Aufstieg nach Mosteiro (ca. 100 Höhenmeter). Oben angekommen wird man von einem großen Schild mit der gelben Aufschrift „Mosteiro“ begrüsst. Hier folgt man der Dorfstraße nach links.
In Mosteiro wohnen gerade noch 50 Menschen, aber viele Häuschen sind hübsch hergerichtet und es gibt sogar ein paar Neubauten, die sich gut einpassen. Es gibt keinen Laden und kein Café, aber eine sehr gut ausgestattete öffentliche Toilette.
Es geht weiter geradeaus (die Asphaltstraße biegt nach rechts ab) bergab und über eine alte Steinbrücke. Dort bietet sich ein kleiner Abstecher nach links Richtung Küste an soweit man mag. Wenn es die wuchernde Vegetation erlaubt, kann man einen Wasserfall und den darunterliegenden Pool sehen.
Zurück auf dem offiziellen Pfad lohnt sich ein Blick zurück nach Mosteiro, das sich hoch über dem Meer und der felsigen Steilküste zwischen grünen Weiden an den Berg schmiegt.
Als nächstes erreicht man den verlassenen Weiler Caldeira. Der Name ist Programm, man kann das Halbrund des einstigen Vulkankraters noch gut erahnen.
Am Ortseingang biegt der Wanderpfad links ab, oder man folgt der Asphaltstraße, auf die man später ohnehin stößt. Ein Stück führt die Straße dann noch bergauf.
Die Wanderzeichen führen bald wieder nach links in einen Pfad.
Man kann diesem Pfad folgen und dann nach einigen hundert Metern steil nach rechts oben gehen oder aber einfach auf der Asphaltstraße bleiben. In jedem Falle aber sollte man sich die sagenhafte Aussicht vom Miradouro Ladeira do Portal nicht entgehen lassen. Der offizielle Pfad lässt dieses Highlight nämlich aus.
Von dort oben sieht man die Steilwand, die Fajã Grande umgibt, die unzähligen Wasserfälle darin und den kleinen Ort Fajãzinha von oben. Wie Spielzeughäuschen sehen die Häuser von oben aus.
Vom Aussichtspunkt geht man ein paar Schritte zurück bergab und biegt nach rechts in den unmarkierten, steilen Pfad nach unten ab.
Nach wenigen Minuten trifft man wieder auf den offiziellen Pfad, dem man nach rechts folgt. Es geht steil hinab über altes Steinpflaster.
Sollte es vorher geregnet haben, kann dieses sehr rutschig sein, also ist Vorsicht angesagt.
Schließlich erreicht man Fajãzinha mit der großen Kirche, einem schönen Dorfplatz und einem Lädchen mit Bar, wo sich eine Pause anbietet.
In Fajãzinha befindet sich auch das sagenhaft gute und schön gelegene Restaurante tipico „Pôr do Sol“, von wo aus man – wie der Name schon sagt – wunderbare Sonnenuntergänge erleben kann (den Rest des Wanderwegs bis Fajã Grande sollte man aber keinesfalls im Dunkeln wagen!).
Am Lädchen geht man links die Dorfstrasse entlang und immer weiter geradeaus, auch dort, wo die Straße nach rechts abbiegt. Weiter geht es auf dem alten Steinweg hinab bis zur Holzbrücke über die Ribeira Grande.
Diese überquert man, danach geht es wieder bergauf. An der nächsten Wegkreuzung hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man folgt dem offiziellen Verlauf oder man biegt rechts ab steil hinauf zum Dorf Cuada, wo die alten Steinhäuschen inzwischen zu Touristenunterkünften umgebaut wurden.
Das liebevoll hergerichtete Dorf ist in jedem Falle sehenswert. Von Cuada aus führt ein Weg zwischen alten Steinmauern nach Fajã Grande oder man geht zurück zum Wanderweg.
Folgt man dem Pfad stets weiter an der Westküste entlang, kommt man der Abbruchkante an der Steilküste ziemlich nahe. Schließlich rückt das Ziel Fajã Grande immer näher. Kurz bevor man auf die Hauptstraße stößt, gibt es einen Abzweig nach links zur Vigia da Baleia, einem alten Walausguck. Wer noch letzte Kräfte mobilisieren kann, der sollte den kurzen aber steilen Anstieg wagen, er wird mit einem weiteren wunderbaren Ausblick über Fajã Grande und zu den Wasserfällen belohnt.
Den gleichen Weg zurückgegangen stößt man als erstes auf ein kleines italienisches Restaurant. Von „sehr teuer und sehr wenig“ bis hin zu „die Qualität war das Geld absolut wert“ gehen die Meinungen auseinander.
Die Dorfstraße hinunter findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, in der man zünftig essen kann.
Unten am Hafen befindet sich die Strandbar, die öfter ihren Namen ändert, wo man aber im Sommer drinnen wie draußen zum Abendessen den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen kann.
Diese 2 km kurze Wanderung – eher ein Spaziergang – beginnt in Luz an der Südküste der Insel Graciosa und endet in der Bucht Baia da Folga.
Man startet im Zentrum des Ortes beim Imperio und folgt der Straße, die nach Carpacho für ca. 500 m. Dort biegt man rechts in eine schmale Gasse Richtung Meer ab.
Der Weg führt zwischen uralten Steinmauern und teils verwilderten, teils noch bewirtschafteten Gärten entlang.
Je nach Jahreszeit wachsen einem Brombeeren, Trauben, Tomaten oder andere Früchte entgegen.
Bei klarer Sicht kann man die Nachbarinseln Sao Jorge, dahinter Pico und rechts davon Faial direkt vor sich sehen.
Je näher man dem Meer kommt, desto mehr tritt das Grün zurück und macht dem Schwarz der Lava Platz. Hier biegt der Pfad nach rechts ab.
Nun blickt man hinüber zur Serra Branca, der bis zu 300 m hohen Steilküste. Ihren Namen hat sie vom in der Sonne weiß leuchtenden Felsgestein.
Man folgt dem Küstenverlauf bis zur Baia da Folga, einer kleinen Bucht, mit ein paar Häusern, einem kleinen Restaurante (mit Glück frischer Fisch!) und einem Fischerhafen.
In manchen Verschlägen kann man alte Boote bewundern oder an den Hauswänden schöne Azulejos.
Es lohnt sich, zu dem kleinen Leuchtfeuer hinaufzusteigen und den Blick auf das Meer und die Insel mit ihrer großen Caldeira zu genießen.
Geht man den gleichen Weg zurück an der Küste entlang, kann man auch einmal in einige Seitenwege hineingehen. Es bieten sich immer wieder interessante Aus- und Einblicke.
Alternativ kann man an der Kirche vorbei die Straße hinauf nach Luz zurückgehen. Dort kommt man noch an einer alten Windmühle vorbei.
Nach der Zustimmung des Regionalparlaments der Azoren ist der neue Naturpark auf der Insel Flores nun offiziell.
Die dortigen Torfmoore gelten als die besterhaltenen im Bereich des Atlantiks. Kein Wunder, ist es doch die regenreichste Insel des Archipels mit unzähligen Wasserfällen. Die dicken Moosteppiche dienen als leistungsfähige Wasserspeicher im Hochland.
Weltweit einzigartig sei das Vorkommen der sogenannten Turfeiras in Kombination mit Cedro-do-Mato-Bäumen (Juniperus brevifolia, Zypressengewächs, Kleinblättriger Wacholder).
Die drei als UNESCO Biosphärenreservate klassifizierten Azoreninseln Graciosa, Corvo und Flores nutzen noch nicht alle Möglichkeiten, das Natur- und Kulturerbe in Verbindung mit der Gesellschaft zu fördern, so einige Stimmen von den Inseln.
Man habe sich bisher zu wenig vom globalen Markt gelöst und denke noch zu wenig nachhaltig regional.
Corvo habe sich als Standort für die Beobachtung von Meeresvögeln profiliert und Graciosa werde zunehmend ein Ziel für Unterwassertourismus.
Es gebe aber noch zu wenig Förderung lokaler Produkte – einzige Ausnahme seien die Queijadas da Graciosa, die auf einer als Biosphärenreservat klassifizierten Insel hergestellt würden und somit für die Nutzung als Biosphärenprodukt prädestiniert seien.
Positiv könnten sich auf Graciosa einerseits der neue Reitstall auswirken, andererseits das renovierte Thermalbad Termas do Carapacho mit Meerwasserpool, sobald es einmal fertiggestellt wird.
Drei offizielle Wanderwege enden in der Fajã Grande auf Flores, doch es gibt dort noch mehr schöne Wege zu entdecken.
Eine sehr schöne Rundwanderung führt von Fajã Grande aus durch die steinmauerngesäumten Felder direkt unter der Steilwand entlang über Cuada und den Walausguck wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Dabei kommt man auf fast 300 Höhenmeter und. ca. 8 km Wegstrecke.
Vom Ort Fajã Grande aus geht man zunächst in Richtung Hafen und zum Start-/Endpunkt der Wanderung PR3FLO. Die steile Straße rechts hinauf und dann nicht dem PR3FLO nach links folgen sondern immer weiter geradeaus zwischen den Steinmauern entlang und die Terrassenfelder hinauf.
Wenn der Weg ein klein wenig abwärts geht (siehe Bild links), so folgt man an der nächsten Abzweigung bei den Bäumen dem Weg nach rechts hinab.
Bald stößt man auf die Asphaltstraße, die nach Fajã Grande führt. Dieser folgt man kurz nach rechts und biegt dann nach links in einen schmalen Pfad bzw. etwas weiter noch in die Einfahrt zum Dorf Cuada.
Das Dorf Cuada war verlassen und wurde als Touristenunterkunft Aldeia da Cuada sehr schön hergerichtet. Ein Rundgang lohnt sich!
Vom ursprünglichen Weg kommend geht man geradeaus über den „Dorfplatz“ wieder einen Steinweg entlang.
Beim Erreichen der Straße geht man links, vor dem Ortseingang wieder links in einen Pfad und kurz danach rechts in Richtung Vigia da Baleia.
Der kurze Weg zum Walausguck ist sehr steil, die Stufen teils überwachsen. Vorsicht und gutes Schuhwerk sind notwendig. Dafür wird man mit einem traumhaften Blick über den Ort, die Steilküste und den Atlantik belohnt.
Die Restaurants in Fajã Grande sind am Ende der Wanderbeschreibung PR2FLO gelistet.
Eine kurze, aber anstrengende Wanderung, die man auf keinen Fall verpassen sollte, führt hinab in die Fajã de Lopo Vaz und zum schönsten Sandstrand der Insel.
Es ist ein 4 km langer Rundweg und wird offiziell mit 2h reiner Gehzeit angegeben. Wer Baden und die Gärten erkunden möchte, kann bis zu einem ganzen Tag einplanen.
Start ist am gleichnamigen Aussichtspunkt im Süden der Insel bei Lajes.
Dort befindet sich ein schöner Picknick- und Grillplatz mit sanitären Anlagen – eine typisch azoreanische Einrichtung.
Rechts des Miradouro beginnt ein schmaler Pfad hinab in die Fajã, der direkt an der Steilküste entlang führt.
Viele der alten Treppenstufen sind noch vorhanden und führen stetig hinab zum Land vor der hoch aufragenden, nach Süden ausgerichteten Steilwand, wo ein spezielles Mikroklima herrscht und tropische Pflanzen wie Ananas, Bananen oder Feigen gedeihen.
Zum Glück ist meist Vegetation vorhanden, dennoch schadet es nicht einigermaßen schwindelfrei zu sein.
Sollte es mehrere Tage zuvor geregnet haben und der Weg zu rutschig sein, ist es im Zweifel besser, auf die Tour zu verzichten.
Hat man die Fajã erreicht, fragt man sich, wie die Kühe es dort hinab geschafft haben.
Einige der alten Gärten, die nur über den steilen Fußpfad erreichbar sind, werden noch bewirtschaftet und drei Sommerhäuschen in Strandnähe werden von Sommerbewohnern genutzt.
Ein Rundweg durch die Fajã beginnt rechts des strandnächsten Hauses und führt zunächst durch die alten Gärten bis fast ans Ende der Landzunge.
Zurück kann man am Strand entlang gehen, wo es für Badende sogar Süßwasserduschen gibt.
Die Bucht ist allerdings nicht geschützt und es kann Strömungen geben. Man sollte also nicht zu weit hinaus schwimmen.
Schließlich geht man den gleichen steilen Pfad wieder hinauf und muss dabei gute 200 Höhenmeter überwinden. Wer langsam aber stetig geht, kann es in 30-40 Minuten schaffen.
Hat man die Marienstatuen, die von den Bewohnern in den Fels gestellt wurden, erreicht, so ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt am Picknickplatz.
Folgt man (zu Fuß oder mit dem Auto) dem Sträßchen Richtung Lajes kommt man zur Inselstraße ER1-2.
Biegt man hier links ab, findet man in der nächsten Linkskurve etwas zurückgesetzt das sehr hübsch eingerichtete Restaurante Casa do Rei (leicht zu übersehen). Wer gute Küche zu schätzen weiß und Abwechslung von portugiesischen Gerichten sucht, ist hier genau richtig.
Wer lieber rechts hinab zum Hafen geht, kann mit Blick auf die kleine Hafenbucht im Beira Mar essen. Noch etwas weiter – in Fazenda das Lajes – wurde uns das Restaurante Tipico O Forno Transmontano empfohlen.
Die offizielle Wanderung PR3FLO führt von den Lagoas Negra und Comprida durch das Hochland von Flores, vorbei an der Lagoa Seca und der Lagoa Branca und schließlich über steile, vor langer Zeit in die Steilwand geschlagene Treppen hinab zum Wasserfall beim Poço do Bacalhau, wo man ein erfrischendes Bad nehmen kann.
Der markierte Weg ist 7 km lang und mit 3 Stunden Gehzeit angegeben. Es geht nur wenig bergauf, dafür umso mehr und steiler bergab.
Im Hochland können die Wanderstiefel zwischen den dicken Moosteppichen, aus denen beständig Wasser fließt, ihren Freischwimmer machen, sofern sie ihn noch nicht haben.
Wer in Fajã Grande wohnt, lässt sich am besten beim Miradouro das Lagoas absetzen und wandert dann nach Fajã Grande hinab.
Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, hat die Wahl hin und zurück zu wandern (dann am besten von Fajã Grande ins Hochland und zurück und nur bei entsprechender Top-Kondition) oder nur einen Teil der Wanderung im Hochland zu machen und dann zum Beispiel beim Einstieg in die Steilwand umzukehren.
Die Tour lohnt sich bei schönem Wetter wegen der atemberaubenden Aussichten, andererseits versetzt wechselnde Bewölkung das Hochland in eine mystische Stimmung. Bei Nebel sollte man allerdings darauf achten, den Weg nicht zu verlassen und kein Risiko einzugehen.
Beim Miradouro das Lagoas sollte man unbedingt erst einmal den herrlichen Ausblick auf die beiden unterschiedlich leuchtenden Seen genießen. Im Hintergrund sieht man schon die Gegend, durch die man später wandern wird und auch bei entsprechender Sicht den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel Flores mit seinem weithin sichtbaren Mast.
Der Wanderweg beginnt dann etwas weiter unten, ein paar Schritte Richtung Straße zurück und führt am rechten Seeufer der Lagoa Comprida entlang.
Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf den See, das Hochland und die Berge ringsumher.
Man stößt auf eine weitere Straße, die 2008 asphaltiert wurde (vorher eine Schotterstraße). Überquert man diese sieht man in die Lagoa Seca hinab.
Wieder zurück über die Straße beginnt der feucht-fröhliche Teil der Wanderung.
Auf schmalem Pfad geht es mitten durch die Vegetation des Hochlands mit dicken Moospolstern und der endemischen Baumheide Erica azorica.
Es ist rutschig und matschig, aber mit vernünftigem Schuhwerk und entsprechender Trittsicherheit kein Problem, der Weg verläuft ohne große Höhenunterschiede.
Nach einer Weile sieht man rechts die Lagoa Branca liegen und über dem See den Morro Alto. Hat man den See fast passiert geht nach rechts ein kleiner Pfad ab zu einer Vogelbeobachtungshütte.
Da es sich um ein Naturschutzgebiet und um ein empfindliches Ökosystem in einem inzwischen anerkannten UNESCO Biosphärenreservat handelt, sollte man hier besonders umsichtig vorgehen, nichts zurücklassen, nichts mitnehmen und die Tiere nicht stören.
Von der Hütte zurück auf dem Wanderweg stößt dieser bald auf eine rote Schotterpiste, der man nach rechts folgt. Zumindest war dies bis 2009 noch eine Schotterpiste – es könnte allerdings passieren, dass die Straße hoch zum Morro Alto ebenfalls irgendwann asphaltiert wird. Dieser Schotterpiste also folgt man nun in einer Links- und dann in einer engen Rechtskurve ein Stück bergauf. Es gibt auch eine „Abkürzung“ durch das Gestrüpp, welche aber ziemlich stark zugewachsen und nicht unbedingt zu empfehlen ist.
Der offizielle Weg geht dann nach ca. 1 km links ab. Wem die 7 km zu wenig sind oder wer es liebt, Gipfel zu besteigen, der sollte unbedingt einen Abstecher zum Morro Alto machen.
Die meisten Einheimischen und vor allem die Taxifahrer erzählen, dass sich der Blick vom Morro Alto nicht lohne. Ich war oben und ich habe die Vermutung, dass sie dies deshalb tun, um nicht Touristen auf der (selbst für Autos mit Stern) schwierigen Piste im Schritttempo hinauffahren müssen.
Zu Fuß geht es sich aber wunderbar auf der Piste und in einer guten halben Stunde sollte der Aufstieg zu schaffen sein.
Natürlich lohnt der Aufstieg nicht, wenn das Hochland in Wolken oder Nebel gehüllt ist. Sollte es aber nur leicht bewölkt sein, so bietet sich ein herrlicher Rundblick über das Hochland der Insel und bis hinüber zur Nachbarinsel Corvo. Von den Hochlandseen kann man nur die Lagoa Branca sehen, die anderen liegen zu tief in ihren Kraterkesseln. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege, für den Abstecher würde ich zwischen einer guten Stunde bis zwei Stunden einrechnen, je nach Schnelligkeit und Verweildauer am Gipfel.
Von oben kommend biegt man also nach rechts ab auf den wie üblich gelb-rot markierten Wanderweg. Er führt über Wiesen und Weiden stetig leicht bergab, zwischendurch passiert man ein Gatter, auf dem „Close me“ steht, das man so zurücklassen sollte, wie man es vorfindet. Blickt man zurück, so sieht man einen Wasserfall, der aus dem Hochland herabstürzt. Immer weiter geht man vorbei an Weiden und Steinmauern. Dann kommt ein Stück mit in den Fels gehauenen Stufen, hier braucht man mal ein paar große Schritte.
Und irgendwann zeigt er sich: einer der atemberaubendsten Blicke der Insel und der Azoren überhaupt – wenn man die Häuser von Fajã Grande ganz weit unten liegen sieht.
Ein Stück noch folgt man dem Rand der Steilwand bis zu einer Senke. Dort geht man links und kommt zu einem weiteren Gatter.
Danach beginnt der steile Abstieg über die uralten, ungleichen Stufen in endlos scheinenden Serpentinen.
Und nach jeder Kurve wieder der atemberaubende Blick auf die Fajã.
Sind die Stufen trocken, so ist der Weg – trotz aller Steilheit und der Tatsache, dass man sich in einer Steilwand befindet – nicht wirklich schwindelerregend.
Nur nach Regen und bei viel Feuchtigkeit sollte man sehr vorsichtig gehen oder im Zweifel die Wanderung bzw. dieses Teilstück ausfallen lassen.
Nach einer guten halben Stunde ist auch dieses Wegstück geschafft und kurz darauf erreicht man nach einem Brücklein die Straße.
Dort geht man rechts und bei der großen Wandertafel nochmals rechts hinauf Richtung Wasserfall, der weithin sichtbar ist.
Nach ca. 10 min erreicht man den Poço do Bacalhau, in dem man ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall nehmen kann. Ein wunderbares Ende für eine traumhaft schöne Wanderung.
Direkt um die Ecke am alten Hafen von Fajã Grande kann man in der Strandbar einen Kaffee trinken oder zu Abend essen und dabei den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen. Geht man die Dorfstraße hinauf, findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, wo es ebenfalls gutes und ein wenig günstigeres Essen gibt.