Azoren mit Kind: Wanderung auf alten Verbindungswegen, danach Thermalbad

Fortsetzung des Reiseberichts Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.):

31. Dezember 2011:

Wir brechen bei strahlendem Sonnenschein auf zur geplanten Wanderen zum Lagoa do Fogo. Bereits bei der Anfahrt wird es immer finsterer, schwarze Wolken hängen am Berg. Unsere Betreuerin beschließt nach Rücksprache mit anderen Wanderführern und der Wandergruppe die Route zu ändern, denn heute ist hier nur Regen, dichter Nebel und Kälte zu erwarten. Obwohl wir unmittelbar davor im Sonnenschein stehen, ist dies nachvollziehbar – der Bergkegel ist von einer dichten schwarzen Wolke umgeben, auch noch am späten Nachmittag bei unserer Rückfahrt.

Wanderung Faial da Terra - BrückeVon unserem Haltepunkt an der Schnellstrasse blicken wir nach Caloura, das wegen seiner privilegierten Lage im Sonnenschein und windgeschützt immer etwas wärmer ist, auf die schönen Villen und Parks. Auch der Blick auf das erste Kloster der Insel ist traumhaft – es wurde später nach Ponta Delgada verlegt, um weniger den Angriffen der Piraten ausgesetzt zu sein.

Die kurzfristig vorgeschlagene Alternativroute soll uns nach Faial da Terra führen und von dort aus in einem Rundweg über Sanguinho zu einem Wasserfall. Davor bleiben wir noch kurz in Povoação stehen, gehen im Ortszentrum (Fussgängerzone) in ein kleines Lokal, das innen ganz mit Azulejos ausgekleidet ist, das für seine Süßspeisen berühmt ist. Dieser Urlaub wird zumindest auf unserer Hüfte Spuren hinterlassen!

Wanderung Faial da TerraDas Ersatzprogramm entpuppt sich als ausgesprochen interessant:

Ausgehend von Faial da Terra gehen wir auf einem alten, großteils mit Kopfsteinpflaster ausgekleideten Weg hinauf zum verlassenen Ort Sanguinho, der nun restauriert wird, und als Ferienwohnungen in Zukunft vergeben werden soll.

Interessant ist der Hintergrund – die Bewohner von Faial da Terra waren immer wieder von Piraten bedroht und sind dann auf die Anhöhe geflüchtet.

Wanderung Faial da Terra - WasserfallSie gingen zu jenem Punkt, von dem aus sie den natürlichen Hafen ständig sehen, aber selbst vom Meer aus nicht gesehen werden konnten. Dort haben sie Sanguinho errichtet: klein, auf engstem Raum und mit kleinen Gärten. Wenn diese Ferienwohnungen fertig sind, ist das sicherlich ein absoluter Geheimtipp! Übrigens: Sanguinho heisst nicht nur der Ort, sondern auch eine dort anzutreffende Pflanze.

Es geht weiter zum Wasserfall, bei dem wir unser Picknick machen: der Anblick ist einfach wunderschön und die wuchernde Natur fast atemberaubend. Auf einem Rundweg gehen wir danach zurück zum Ausgangsort Faial do Terra, wo wir zum ersten Mal etwas Regen erleben: 10 Minuten leichtes Nieseln bei angenehmer Temperatur.

Wanderung Faial da Terra - LevadaAm Rückweg bleiben wir in Furnas stehen, packen unsere Badesachen aus und gehen zum ersten Mal in eines der Steinbecken – einfach toll! Das Wasser ist nicht nur angenehm warm, sondern fast heiß! Wir genießen das Wasser und malen uns gegenseitig mit dem am gesamten Beckenrand an den Steinen haftenden Eisenoxid an – angeblich soll der kupferfarbene Belag gut für die Haut sein; für die Stimmung unserer Tochter ist er es auf jeden Fall, denn innerhalb kürzester Zeit sieht mein Mann aus wie Winnetou auf Kriegspfad! Jeder, der São Miguel besucht, sollte unbedingt nach Furnas kommen – eine der schönsten und erholsamsten Erfahrungen, die man auf den Azoren machen kann. Jeder Ärger, jeder Streß und alle beruflichen Probleme werden in diesem Wasser auf angenehmste Weise einfach sanft hinweggespült! Ein Pflichtprogramm für jeden Urlauber!!!

FurnasZum Abschluss stoßen wir mit unseren sehr engagierten und kompetenten Betreuern mit etwas Brombeerlikör auf den Jahreswechsel an, bevor wir die Rückfahrt zum Hotel antreten.

Am Abend gehen wir zum Hafen von Ponta Delgada und essen in dem brasilianischen Restaurant „Red Hot“. Wer gegrilltes Rindfleisch mag (Spieße, Steaks, etc.) ist hier bestens beraten – das Service ist ausgezeichnet und wir haben auch beim Wein nicht nein gesagt und hatten einen romantischen Abend während unsere Tochter um 8.30 Uhr abends einfach auf der Bank einschlief.

Wir fuhren dann mit dem Taxi nach Hause – zu einer Zeit zu der die Portugiesen erst ihr Essen und etwas später das Nachtleben beginnen.

Von der Sylvesternacht kann ich leider nicht viel berichten, denn nach Wanderung, warmem Wasser und gutem, einheimischem Wein sind wir schlafend und zufrieden in unserem Bett in das Neue Jahr hinübergeglitten.

Azoren mit Kind: Wandern und Baden

Weiter geht es mit dem Reisebericht Azorenurlaub mit Kind von Angelika Z.:

29. Dezember 2011:

Um 7.00 Uhr gehen wir in tiefster Finsternis zum Frühstück; kontinental Breakfast wie in einem derartigen Hotel üblich. Als wir um 8.00 Uhr in die Lobby gehen, erleben wir im voll verglasten Empfangsbereich einen der schönsten Sonnenaufgänge unseres Lebens. Einige Wolken sind am Himmel; aber das Licht ist unglaublich schön – wärmer als im Sommer und die Farben wirken so intensiv, dass mein einfacher Fotoapparat eindeutig überfordert ist.

Um 9.00 Uhr werden wir von unserer deutschsprachigen Betreuerin mit dem Bus abgeholt. Wir haben großes Glück: neben vielen Paaren oder Einzelpersonen gibt es eine deutsche Familie mit ihrem 7-jährigen Sohn. Wir sind etwas erleichtert, denn uns wurde wiederholt gesagt, dass die Azoren nur bedingt für Reisen mit Kindern geeignet sind (inzwischen wissen wir es viel besser!!!)

Wir fahren zum Wanderweg Richtung Sete Cidades – und sehen auf dem Weg dorthin noch 2 Mäusebussarde! Wir haben nach wenigen Minuten den Eindruck in eine dichte Nebelwand zu fahren. Bemerkung von nebenan: „Sind das die Azoren oder Loch Ness?“
Oben ausgestiegen ist es kühl, aber mit Wanderausrüstung sehr angenehm. Die Wege sind gut markiert und auch ohne Ortskenntnis leicht zu finden; bei Beginn jeden Weges gibt es Informationstafeln über Verlauf. Auf Sao Miguel gibt es nur leichte und mittelschwere Wege – für Familien, die mit ihren Kindern regelmäßig wandern gehen, sind diese leicht machbar. Wer gute Schuhe mit Profil hat und regenfeste Kleidung auch für die Kinder, ist jedenfalls dabei.

Die Gruppe formiert sich und die Kinder haben binnen 2 Minuten beschlossen, dass sie sich mögen und laufen vor Vergnügen schreiend voraus. Im Wald aus japanischen Zedern finden Sie gemeinsam Zweige und sammeln Steine; sie finden Dinge und Blumen, die die Erwachsenen leicht übersehen. Das steilste Stück laufen die Kinder voraus – von oben hat man nun einen tollen Blick auf die Kraterseen und es weht ein kalter Wind. Doch es klart immer mehr auf, die Wolken verschwinden nach und nach und ab 13.00 Uhr haben wir strahlenden Sonnenschein, blitzblauen Himmel und glitzerendes Meer auf der einen Seite und die Kraterseen auf der anderen Seite. Es ist so schön, wie man es auf den besten Azorenfotos kennt. Kein Regentropfen weit und breit und die Wanderer legen nach und nach alle Pullover, Jacken, Hauben etc. ab. Meine Tochter schließt messerscharf, dass dies Sommer sein muss und verhandelt mit uns über ein Eis!

Es gibt unglaublich viele Kühe: ausschließlich schwarz-weiße Ostfriesen, die für dieses durch häufigen Regen aufgelockertes Gelände eigentlich etwas zu groß und schwer sind, wie man an den Weiden erkennen kann.

Wir picknicken im Freien an einem Platz mit steinernen Tischen und Stühlen – dabei fahren junge Männer mit Quads an uns vorbei. Das ist offenbar der neueste Trend hier, der mich nicht unbedingt begeistert, aber wohl nicht zu verhindern ist.
Die Kinder machen aus Steinen, Hölzern und Gras ein kleines Lagerfeuer, das natürlich nicht angezündet wird.

Nach der Pause geht es nur noch bergab – zuerst sanft, dann kommt unmittelbar nach einem alten Herrenhaus und den Resten einer Teeplantage ein kurzer, steiler Abstieg nach Sete Cidades.

Ponta da Ferraria - Thermalbaden im MeerwasserbeckenIn der örtlichen Cafeteria machen wir eine kurze Pause bevor es mit dem Bus weitergeht Richtung Ferraria. Ein Anblick wie aus dem Bilderbuch – nach einem kurzen Check durch unsere Betreuerin wird es für ungefährlich erklärt in das natürliche Felsenbecken mit der Thermalquelle zu steigen. Der Zugang dazu ist neu und architektonisch ansprechend gemacht, mit viel Holz, daneben Umkleidekabinen und WCs. (Eine Idee, die ich sehr schätze, denn nichts ist unangenehmer als eine verschmutzte Umgebung an einer derart schönen Stelle). Das macht Spaß, ist aber doch kühler als von uns erwartet, weil immer wieder Wellen kommen. Unsere 6-jährige Tochter probiert es zwar kurz aus; da sie aber findet es sei zu kalt und wellig, bleibt sie draußen und sammelt Bimsteine.

Unmittelbar neben dem natürlichen Felsenbecken gibt es eine ganz neue edle Therme/Spa mit Wellnessbereich, Massagen, etc. Es sieht von außen toll aus und wäre sicherlich an einem Schlechtwettertag einen Besuch wert.

Danach geht es mit dem Bus zurück zum Hotel, wo wir unseren Gutschein für ein Abendessen einlösen. Auch hier: gute internationale Küche mit viel Fisch, kaum lokale Spezialitäten. Der Ausblick auf Ponta Delgada und den Hafen vom 8. Stock ist an diesem wolkenlosen Abend toll.
Beim Besuch des Restaurants wird uns auch bewusst, dass es aus dem deutschsprachigen Raum offenbar viele Besucher mit Kindern gibt (allerdings kaum Babies und Kleinkinder) – sowohl allein reisende Elternteile als auch ganze Familien.

Erlebnisbericht: Thermalbad auf Graciosa

Termas do Carapacho

Heute erreichte mich ein sehr schöner Erlebnisbericht vom neu eröffneten Thermalbad auf Graciosa – den Termas do Carapacho an der Südküste der zweitkleinsten Azoreninsel.

Man möchte sofort einen Flug buchen:

Ich bin soeben den Termas entstiegen, habe ein Bad in dem großen Bewegungs-Becken genommen und bin sehr begeistert: Das Wasser hat eine sehr angenehme Temperatur, das Becken ist groß genug, dass man sich völlig entspannt treiben lassen kann.

Der Raum mit seinen Bogenfenstern und dem Fußboden und Wasserspiegel auf gleicher Höhe läßt einen sich leicht fühlen – das Entrée ist sehr großzügig und mit den alten Fotos schön gestaltet – geht selbst gucken und schweben:

Das Bad kostet 3,50 €, ein Kaffee in der kleinen Bar 70 Cent, ein Bier 1,- €. Und ab September kann man auch Jahreskarten kaufen, das heißt auch: Das Bad hat das ganze Jahr geöffnet.

Ich habe mir vorgestellt, wie draußen Wind und Brandung tosen und drinnen schwebt man im warmen Wasser … und trinkt dann hinterher noch einen Galão, während die Gischt über die Mauer stäubt.

Die Insellebensqualität ist nun wirklich bereichert.

Weitere Infos zum Bad: Es gibt drei Hydromassage-Kabinen, drei Vichy-Duschen, ein Jacuzzi, ein Thermalbecken und natürlich das vergrößerte Meerwasserbecken direkt vor dem Gebäude.

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Termas do Carapacho endlich eingeweiht

Termas do Carapacho

Die Thermen in Carapacho auf Graciosa sind heute – ein Jahr nach dem ursprünglichen Termin – eingeweiht worden. Bis vor kurzem gab es noch diverse Beanstandungen an den Ausführungen, z.B. waren die Leitern im Meerwasserbecken zu kurz. Es wurde oder wird noch nachgebessert.

Baden kann man offiziell ab nächsten Montag. Es gibt drei Hydromassage-Kabinen, drei Vichy-Duschen, ein Jacuzzi, ein Thermalbecken und natürlich das vergrößerte Meerwasserbecken direkt vor dem Gebäude.

Eigentlich sollten die renovierten Thermen schon gestern eingeweiht werden, aber der einzige Flug auf die Insel war gestrichen worden.

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Adventskalendertürchen Nr. 6

Inwiefern die Azoren mit Madeira vergleichbar sind …

Sowohl auf Madeira als auch auf einigen Azoreninseln gibt es herrlich gelegene Wasserfälle. Flores ist z.B. ein Paradies voller Wasserfälle, die teils in verwunschene Seen oder direkt ins Meer stürzen.

Caldeira Velha, São Miguel
Caldeira Velha, São Miguel
25 Fontes Madeira
25 Fontes Madeira

Auf São Miguel gar kann man in der Caldeira Velha unter einem warmen Wasserfall baden.

Im Gegensatz zu Madeira kann man vor allem auf den kleineren Azoreninseln diese wunderbaren Orte mitunter auch ganz alleine für sich haben.

Wer schon auf Madeira war und sich fragt, ob ihm/ihr auch die Azoren gefallen könnten (oder umgekehrt), wird hier in loser Folge Vergleichspunkte und auch Unterschiede finden.

Casa Anneliese in Joao Bom

Vom Flughafen auf São Miguel 30 Minuten der Küste folgend, erreicht man das typische azoranische Dorf Joao Bom. Dort bietet für Naturliebhaber, Entdecker und Erholungsbedürftige das Casa Anneliese einen Ausgangspunkt für einen gemütlichen Azorenurlaub.

Ob Sie eine Küsten- oder Kraterwanderung machen machen möchten – die meisten Freizeitbeschäftigungen liegt in greifbarer Nähe. Selbst das warme Thermalbecken am Kap Ponta Ferraria ist zu Fuß erreichbar.

Im Casa Anneliese stehen mehrere Doppel- oder Kaminzimmer (auch für Einzelpersonen), ein Dachstudio, einige Appartements und ein Blockhaus zur Verfügung. Die preisgünstigen Unterkünfte sind ab EUR 25,00 pro Nacht zu haben. Die befinden sich direkt unterhalb des Kraters von Sete Cidate. Der wunderschöne Meeresblick und eine liebevoll gepflegte Gartenanlage laden zum relaxen und erholen ein.

Auf Wunsch werden auch Frühstück und Abendessen serviert. Christine und Norbert, die beiden Inhaber des Casa Anneliese, sorgen sich um das Wohl der Gäste und stehen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Auch preisgünstige SATA Direktflüge auf die Azoren werden von den beiden vermittelt.

Casa Anneliese
Norbert Schnitzer
Rua da Relvinha 14
9545-062 João Bom
Bretanha
São Miguel
Azoren, Portugal
Internet: www.casa-anneliese.de
E-Mail: info@casa-anneliese.de
Telefon +49 711 50 62 39 91