Einmal über den Atlantik segeln auf der Segelyacht Charisma

Ambitionierte Segler haben 2009 zwei Möglichkeiten bei einer Atlantiküberquerung auf der SY Charisma die Azoren zu besuchen. In zwei Etappen geht es von Neufundland über die Azoren bis zum Englischen Kanal.

Bei der Route St. John’s – Neu Fundland – Cape Race mit dem Golfstrom zu den Azoren (1.100 sm) – Flores – Horta – Sao Miguel / Ponta Delgada (04.07.2009 – 24.07.2009) kann man einmal die imposante Natur Kanadas entdecken und dann den anspruchsvollen Schlag über den Atlantik erleben.

Auf der Route Ponta Delgada – Finistère – Camaret / Brest – Scilly Islands – Weymouth – Isle of Wight – Gosport (25.07.2009 – 14.08.2009) verspricht die vorherrschende Wetterlage im Juli mit überwiegend südwestlichen Winden eine rasante Atlantikpassage auf die herrliche Küstenetappen im Englischen Kanal folgen.

Weitere Informationen: www.charisma4sea.de

“Spirit of Bermuda” auf den Azoren

Das Segelschulschiff „Spirit of Bermuda“ wird auf seiner ersten transatlantischen Reise am Donnerstag 16. April 2009 nach Ponta Delgada kommen. Das Schiff kann vom 17. bis 19. April von jeweils 10 – 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden, Kinder sind an Bord willkommen.

Nach dem Stopp auf den Azoren wird das Schiff seine Reise nach Porto und Vigo (Spanien) fortsetzen, wo es mit weiteren Schiffen zum „Tall Ships Atlantic Challenge“ mit Beginn am 3. Mai 2009 zusammentreffen und an 400 Jahre Kolonisation der Bermudas erinnern wird.

Marina auf Santa Maria

In Vila do Porto auf Santa Maria fand heute die Grundsteinlegung für den neuen Porto do Recreio samt Fährhafen und Marina statt.

“Entmystifizierung” des Azorenwetters

Der Tourismusverband der Azoren möchte mit einer neuen Kampagne mehr Touristen vom Mutterland Portugal auf die Inseln einladen.

Dabei soll zunächst das Klima der Azoren entmystifiziert werden. Es gibt allerhand Klischees und Vorstellungen vom Wetter auf den Azoren, angefangen beim allseits bekannten Azorenhoch über „wie Irland nur 10 Grad wärmer“ bis hin zu der sehr irreführenden Aussage: „Vier Jahreszeiten an einem Tag“.

Sonne und Regenbogen
Sonne und Regenbogen

Die Aufmerksamkeit soll nun auf das ganzjährig milde und angenehme Klima gelenkt werden, das vor allem für Outdoor-Aktivitäten sehr geeignet ist, wie z.B. Segeln, Fischen, Walbeobachtung, Surfen, Golfen, Paragliden und Wandern.

Auf Besucher warten demnach einzigartige Ferien.

Der Azorensegler Peter J. Orth

Hohe Dünung im Atlantik
Hohe Dünung im Atlantik
Vor 20 Jahren lernte Peter J. Orth im Yachtclub von Sevilla John aus Vancouver kennen. Dieser schwärmte von den „Azores“, auf denen er während seiner Atlantiküberquerung Station gemacht hatte und erzählte von riesigen Vulkanen mit ihren geheimnisvollen Kratern, vom Pico, einem der schönsten Berge, welcher die Wolken überragt. Nachdem John ihm auch noch ein Foto der Wasserfälle von Flores gezeigt hatte, verfolgte ihn der Wunsch, diese Inseln zu besuchen, bis in seine Träume …

Delphinbegleitung
Delphinbegleitung
Nach dem Wunsch kam die Planung. Ausgerüstet mit den Monatskarten für den Nordatlantik, sowie portugiesischen und englischen Seekarten, vertiefte er sich in die spärliche Literatur, die es über die Azoren zu kaufen gab. Als inhaltlich aussagekräftiger erwiesen sich die Reiseberichte der „Trans Ocean Segler“, die bei ihren Weltumseglungen die Azoren besucht hatten.
Ihre Begeisterung zeigte sich in Beschreibungen wie „die neun Blumentöpfe des Atlantik“ oder in Danksagungen für die unvergleichliche Gastfreundschaft der Azorianer.

Segeln um die Azoren
Segeln um die Azoren
Gleichzeitig verwiesen sie jedoch auch auf die Schwierigkeit der Häfen und Ankerplätze. Nur Horta auf Faial, Angra do Heroismo auf Terceira und Ponta Delgada auf São Miguel schienen sichere Häfen zu haben. Zwar besitze jede Insel, so die erfahrenen Seglerkollegen, wenigstens eine Mole, doch wenn der Wind von der offenen See in den Hafen stehe, könne dies sehr schnell zu einer tödlichen Falle für eine kleine Yacht werden. Peter J. Orth nahm die Warnung ernst.

Die Swan of Bonn in Horta
Die Swan of Bonn in Horta
Er rüstete seine Swan of Bonn zusätzlich mit Kurzwellensender, Wetterkartenschreiber, Radar, Windgenerator und Solarzellen aus. Anfang Mai war es dann soweit. Als sich die seit zehn Tagen herrschenden stürmischen Westwinde in der Straße von Gibraltar in eine frische Brise aus Nordost verwandelten, verließ er bei Sonnenaufgang den schützenden Hafen von Sotogrande.

Ein sicherer Ankerplatz
Ein sicherer Ankerplatz
Nach einem mehrtägigen Aufenthalt auf Porto Santo bei Madeira segelte er weiter Richtung Azoren, ohne zu ahnen, dass diese Inseln für die nächsten beiden Jahre seine Heimat werden sollten. Das Wenige, das er im Vorfeld über die Inselgruppe gelesen hatte, war nichts zu dem, was er selbst erlebte und was ihm die Bewohner erzählten. Die Inseln blieben, nicht zuletzt aufgrund ihrer geographischen Lage, lange Zeit unentdeckt.

Hortensien auf Pico
Hortensien auf Pico
Aus der Begeisterung für die Azoren heraus erschuf Peter J. Orth eine sehr viele Themen umfassende Website mit Berichten, Fotos, Erzählungen, touristisch interessanten Informationen und Einsichten in das Leben auf den Azoren. Seinen Worten nach ist sie ein Geschenk an die Inseln und in jedem Fall eine Einladung zum Schmökern, Staunen und Schwärmen.

Website: www.azoren.at

Anlaufpunkte nicht nur für Segler

Portas do Mar (PDL)
Portas do Mar (PDL)
Auf den Azoreninseln gibt es Häfen aller Art, angefangen bei den brandneuen „Portas do Mar“ in Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel, die nun einen Kai für Kreuzfahrtschiffe, ein Fährterminal und eine neue Marina mit 450 Liegeplätzen aufbietet, über viele kleinere und größere Häfen und Marinas, wie auch die wegen der Hafenmalereien berühmte in Horta auf Faial, bis hin zu den verlassenen, oft nur zu Fuß erreichbaren Häfen, in denen es sich wunderbar baden oder angeln lässt.

Hafenmalerei in Horta
Kunst im Hafen
Wer die Azoren segelnd entdecken möchte, der findet viele wichtige Informationen über die größeren Marinas auf folgender Webseite, die auf portugiesisch, englisch und französisch verfügbar ist:

www.marinasazores.com

Dort gibt es Informationen zu den Inseln allgemein, zu anstehenden Regatten sowie die Preise, Regeln und Lagepläne der Marinas.

Es sind nicht alle Marinas auf der Website vertreten. Da im Moment gerade rege Bautätigkeit herrscht, z.b. in Vila Franca do Campo (São Miguel) oder in Praia/São Mateus (Graciosa), werden es in den nächsten Jahren sicher noch einige mehr werden.

Hafen von Lajes das Flores
Hafen von Lajes das Flores
Sogar auf der westlichsten Insel Flores soll im Hafen von Lajes eine neue Marina entstehen, wo es bisher nur eine Mole z.B. für das Versorgungsschiff gibt. Kleinere Boote werden schon bei leichtem Wellengang ziemlich hin- und hergeschaukelt und bis 2006 konnte man am Strand das Gerippe eines Bootes sehen, von dem nur mit Mühe Menschenleben, Hab und Gut gerettet werden konnten.

Die neue Marina soll damit auch der „erste Anlaufpunkt“ im Atlantik werden soll – der erste Hafen, auf den Atlantiküberquerer von Amerika nach Europa treffen.

Kneipe für Segler: Peter Café Sport

Die wohl berühmteste Seglerkneipe im Nordatlantik ist Peter Café Sport in Hafen von Horta auf der Insel Faial. Es bietet eine Anlaufstelle für Atlantiksegler, die sich auf ihrem Weg zwischen Nordamerika und Europa befinden.

Hier mischt sich buntes Seglerpublikum mit Einheimischen, Seemannsgarn wird bei einem Gin Tonic ausgetauscht, Nachrichten werden hinterlassen und abgeholt. Seeleute finden hier jeglichen Schiffsbedarf. Darunter auch Farbe für das obligatorische Bild, mit dem sich jede Crew traditionell auf der Kaimauer verewigen muss und Horta so zum farbenfrohsten Hafen der Welt macht.

Das Peter Café Sport erlangte international soviel Berühmtheit, dass es 1998 für die Weltausstellung EXPO in Lissabon in Originalgröße nachgebaut und als Replik aufgestellt wurde. Das Ambiente ist wirklich charakteristisch. Das Magazin Newsweek kürte das Café zu den besten Bars der Welt. Das traditionsreiche Lokal ist eine Institution. Bunte Flaggen, teils vergilbte Fotos und viele andere Hinterlassenschaften von Besuchern zieren die Wände und Decke der Bar. Neben soviel Nostalgie gibt es heute aber sogar eine WLAN-Zone im Café, so dass mit einem eigenen Computer (Notebook oder Laptop) in die ganze Welt kommuniziert werden kann. Falls kein PC zur Hand ist, lassen sich anstatt E-Mails auch Briefe über die Poststation verschicken.

Peter Café Sport auf Faial im Zeichen des Wals
Peter Café Sport mit Wal

Die Geschichte von Peter Café Sport beginnt im Jahr 1918 mit der Gründung durch Henrique Azevedo. Zu den ersten Gästen gehörten Transatlantikpiloten, die hier einen Stopp einlegten, sowie Walfänger und Seeleute. Als Knotenpunkt der interkontinentalen Telekommunikation kamen hier die Angestellten der auf Faial ansässigen amerikanischen, britischen und deutschen Telegrafengesellschaften zusammen. Auch Geheimdienstagenten wurden zur Zeit der Weltkriege auf der entlegenen Azoreninsel vermutet.

Ein englischer Marinekapitän war es auch, der Henrique Azevedo den Namen Peter gab, weil dieser ihn an seinen Sohn erinnerte. So wurde aus Café Sport „Peter Café Sport“.

Im ersten Stock des Lokals befindet sich eine der weltweit größten Scrimshaw-Sammlungen. Wahre Kunstwerke sind hier auf Walzähnen eingraviert. Die Motive reichen von Portraits berühmter Seefahrer oder Meeresbiologen wie Jacques Cousteau bis hin zu exotischen Landschaften.

Das Peter Café Sport liegt direkt am Hafen Horta ist jeden Tag von 8 bis 24 Uhr, das Museum vormittags und nachmittags geöffnet. Der Eintritt ins Museum kostet 1,50 Euro.

Das Essen ist gut und preiswert, jedoch ist das Lokal in den Stoßzeiten oft sehr voll. Die Wartezeit auf einen freien Tisch kann man sich jedoch sehr gut bei einem Getränk an der Bar verkürzen – empfehlenswert ist der Gin Tonic!

Peter Café Sport
Rua José Azevedo (Peter), 9
9900-027 Horta
Telefon: 292 292 327
Telefax: 292 391 287
Internet: www.petercafesport.com
E-Mail: peter.pt@mail.telepac.pt