Vogelbeobachtung auf den Azoren

Vogelbeobachtung
Seeschwalbe
Eine interessante, englischsprachige Webseite beschäftigt sich mit Vogelbeobachtung auf den Azoren.

Endemische Arten – also Arten, die nur auf den Azoren beheimatet sind – werden ebenso vorgestellt wie Zugvögel, die nur auf der Durchreise sind.

Es gibt eine große Bild- und Informationsdatenbank der Vogelarten und eine Liste der letzten Sichtungen.

Vogelbeobachtungsposten
Vogelbeobachtungsposten
Der erste Vogelbeobachtungsposten wurde 2008 auf der Insel Flores am Ufer der Lagoa Branca eingerichtet, einem der sieben Kraterseen im Hochland der Insel, wo fast jedes Geräusch von zentimeterdicken Moospolstern verschluckt wird.

Es finden sich mehr und mehr Vogelarten auf den Azoren, die man sonst nirgends in Europa sehen kann, daher gibt es eine steigende Anzahl an Gästen, die zur Vogelbeobachtung – vor allem im Oktober – auf die Azoren reisen.

Neues vom Bezirk Angra do Heroísmo

Die Câmara Municipal de Angra do Heroísmo hat eine neue Website über die Naturschönheiten im Bezirk Angra do Heroísmo auf Terceira erstellen lassen.

Selbst wer des Portugiesischen nicht mächtig ist, kann sich an zahlreichen schönen Fotos und Videos der azoreanischen Pflanzenwelt, der Höhlen (wie z.B. der Algar do Carvao) und Seen, der schönsten Aussichtspunkte, der Unterwasserwelt und der offiziellen Wanderwege erfreuen.

NATURA 2000 – europäische Schutzgebiete auf den Azoren

Der Name NATURA 2000 steht für  ein europaweites Netzwerk besonderer Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung, das sich über die 27 Staaten der EU erstreckt. Ziel dieses europäischen Schutzgebietssystems ist es, den Fortbestand von Lebensraumtypen und Arten, die für die jeweiligen europäischen Regionen charakteristisch sind, in einem Biotopverbund dauerhaft zu sichern, um so die biologische Vielfalt in Europa zu bewahren.

Das Netzwerk Natura 2000 setzt sich aus zwei Gebietstypen zusammen:

  • aus Vogelschutzgebieten, den sog. Special Protected Areas (SPAs, pt: ZPE)
  • aus den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten, den sog. Special Areas of Conservation (SACs, pt: ZEC).

Auf jeder Azoreninsel gibt es solche Schutzonen, so ist zum Beispiel fast die gesamte Küste Corvos bis auf den flacheren, besiedelten Südzipfel sowohl ein Vogelschutzgebiet als auch ein Habitat. Die Ausdehnung der Schutzgebiete auf jeder der neun Azoreninseln kann man auf der Website der Regionalregierung der Azoren sehen (Landkarten der jeweiligen Insel):

redenatura2000.azores.gov.pt

Eine sehr schöne, deutschsprachige Website zum Thema Natura 2000 auf den Azoren, speziell auf der Insel Faial, bieten Natascha Kiowsky & Joachim Rost unter dem Namen Vistohorizonte. Die beiden möchten mit medienpädagogischen Umweltprojekten das Ziel von Natura 2000 unterstützen. Zu den Projekten zählen:

  • der Aufbau eines NATURA 2000 Informationszentrums in einem traditionellen azoreanischen Steinhaus im Dorf Capelo auf Faial,
  • die Durchführung von medienpädagogischen Umweltprojekten auf den Azoren und in Berlin,
  • die Durchführung von medienpädagogischen Kulturprojekten,
  • die Produktion von NATURA 2000-Filmen.

Aktuell arbeitet Vistohorizonte an einem Film, bei dem der Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea borealis) im Zentrum einer Geschichte um besagtes NATURA 2000 Schutzgebiet steht. Dabei sollen auch – soweit möglich – die unterschiedlichen Aspekte des Naturschutzes (Pro und Contra von Fachleuten und Bewohnern der Gemeinde Capelo) berücksichtigt werden.

Auf der Website findet man jetzt schon interessante Informationen und Filme rund um die Azoren:

www.vistohorizonte.com

Ausgezeichnet: UNESCO erklärt Insel Flores zum Biosphärenreservat

Ich hatte die UNESCO-Anerkennung der Insel Flores als Biosphärenreservat schon einmal erwähnt, heute kommt nun noch eine etwas ausführlichere Pressemitteilung:

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München / Ponta Delgada, 09.07.2009 (jd) – Aller guter Dinge sind drei:
Nun ist auch die Azoreninsel Flores, nach Corvo und Graciosa, von der UNESCO zum Biosphärenreservat gekürt worden.

Nachhaltiger Tourismus auf Flores:
UNESCO Gremium würdigt Engagement der Insulaner

UNESCO-Biosphärenreservate beweisen, dass sich der Schutz und der Erhalt von Ökosystemen, wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht ausschließen müssen: Flores steht für sensiblen Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt und zugleich für nachhaltigen Tourismus. Das UNESCO Gremium bestätigt der westlichsten der neun Azoreninseln nun diesen behutsamen Umgang mit der einmaligen Natur.

Neben der ursprünglichen Landschaft, den einzigartigen Steilküsten und den für die Azoreninseln typischen Kraterseen zeichnete das UNESCO Gremium vor allem das Umweltengagement der Insulaner aus. Flores fördert traditionellen Fischfang und nachhaltigen Tourismus.

Die Insel ist ein „Treffpunkt“ für Wale und Delphine – Beobachtungstouren und Tauchgänge vor Flores dürfen bei einem Inselaufenthalt nicht fehlen. Die Azoreaner achten jedoch darauf, die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung nicht zu stören. Der Schutz der Meeressäuger ist oberstes Prinzip. Dieser „gesunde“ Ökotourismus vor der Insel hat das UNESCO Gremium sogar veranlasst, einige der Küstengewässer vor Flores ebenso zum Biosphärenreservat zu erklären.

Flores – Die Blumeninsel ist besonders schützenswert!

Flores (portugiesisch: „Blumen“) trägt ihren Namen zu Recht: Die Pflanzenvielfalt ist hier einzigartig, die Farbenpracht ebenso. Flores ist die grünste der Azoreninseln und nicht nur ein Paradies für Botaniker.

Hier finden sich rauschende Bäche, tosende Wasserfälle und verwunschene Wäldchen. Das Grün verdankt die Insel übrigens den Zugvögeln von der amerikanischen Ostküste, die bei ihrem Weg über den Atlantik nach Westen in ihren Gefiedern Samen und Kerne auf die Insel gebracht haben.

So gedeihen auf Flores für diese Region eher ungewöhnliche Pflanzen, aber auch die für die Azoren so typischen Hortensien. Aus Asien eingeführt ist die Hortensie heute das blühende Wahrzeichen des Archipels. Hortensienhecken säumen Häuser und Straßen und dienen als Umgrenzung für Weideflächen.

Veranstalter: DERTOUR, FTI, Jahn Reisen, Olimar, Studiosus, TUI und Wikinger sowie
Spezialveranstalter, z.B. Azoren Archipel, Check-In Reisen, One World – Reisen mit Sinnen und Sea Breeze Travel.

Die Azoren im Internet: www.visit-azoren.de

Insel Flores als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt

Nach den beiden kleinsten Inseln der Azoren Corvo und Graciosa hat seit heute auch Flores die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat.

Die Insel, die vor weniger als 10 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten als Bergspitze auf dem Mittelatlantischen Rücken entstand, und die angrenzenden Meeresgebiete bilden ein Biosphärengebiet aufgrund ihrer landschaftlichen, geologischen und kulturellen Eigenschaften.

Besonders hervorgehoben werden die hohen Steilküsten mit den kleinen vorgelagerten Inselchen. Hier wird die traditionelle Fischerei unterstützt und das Gebiet ist ideal für Qualitätstourismus, insbesondere Tauchen, Wal- und Delphinbeobachtung sowie Küstenwanderungen.

„Der Mensch und die Biosphäre“ ist hier ein wichtiger Aspekt. Der Mensch soll lernen, mit der Natur umzugehen ohne sie zu zerstören. Dazu gibt es eine Aufteilung in Zonen, in denen unterschiedliche Aktivitäten möglich sind.

Offizielle Website: www.azoresbiosfera.org

Video bzgl. Bauarbeiten am Porto formoso (São Miguel)

Nachtrag zur Petition bzgl. Bauarbeiten am Porto formoso (São Miguel):

Der Text im Video sagt:

„Hier sehen Sie die Arbeiten im Auftrag der Camara da Ribeira Grande an der Praia de Santana – einer wilden Bucht, in der es aufgrund vieler Steine unmöglich ist zu baden. Ein gutes Beispiel, wie die Natur mit dem schon traditionell schlechten Geschmack zerstört wird. Eine wahre Geldverschwendung. Eine weitere Arbeit, die eilig begonnen wurde.
Unterzeichnen Sie die Petition: http://www.peticao.com.pt/sos-porto-formoso

Greenpeace Azoren-Tagebuch: Pottwale und andere Schönheiten der Tiefsee

Die Crew der Esperanza war von Mitte April bis Mitte Mai 2006 vor den Azoren unterwegs. Sie unterstützte Wissenschaftler der Universität der Azoren bei ihren Untersuchungen von Seebergen. Mit an Bord waren Experten der Internationalen Weltierschutzorganisation IFAW (International Fund Animal Welfare), die Studien an Pottwalen betrieben.

Die Esperanza war dafür bestens ausgerüstet: mit einem Unterwasserrobotor und einer Unterwasserkamera, die bis auf 300 bzw. 800 Meter Tiefe hinabgelassen werden konnten. So hofften die Wissenschaftler mit Greenpeace zusammen auf neue Bilder und Erkenntnisse über das Ökosystem der Seeberge.

Das Azoren-Tagebuch dieser Greenpeace-Kampagne bietet viele interessante Informationen über die so geheimnisvolle Welt unter der Meeresoberfläche. Die Unterwasserwelt der Azoren ist vielfältig und faszinierend. Tiefseeberge, Korallenriffe und zahlreiche Säuger der Ozeane wie z.B. Pottwale finden Taucher hier zum Staunen und Wissenschaftler zum Erforschen.

In der Veröffentlichung vom 25.04.2006 finden sich folgende Informationen:

Rund um die Azoren herrscht ein Verbot für die Grundschleppnetz-Fischerei, eine der zerstörerischsten Fischereimethoden weltweit. Anders sieht es aus auf der Hohen See – außerhalb von 200 Seemeilen und außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit. Dort fischt eine gewaltige Flotte von rund 300 Trawlern ohne Rücksicht. Mit ihren gigantischen Netzen durchpflügen sie täglich rund 1.500 Quadratkilometer Tiefsee. Sie zerstören dabei einen der vielfältigsten, ursprünglichsten und sensibelsten Lebensräume unseres Planeten.

Greenpeace kämpft für ein Moratorium der Grundschleppnetz-Fischerei auf der Hohen See. Nur so ist die einzigartige Vielfalt der Tiefsee zu schützen. Dazu soll auch der Azoren-Abschnitt der Weltmeer Expedition beitragen.

Dies liegt nun schon drei Jahre zurück und auf Wikipedia findet sich inzwischen folgende Information:

Im Juni 2008 einigten sich die 15 Staaten des Oslo-Paris-Abkommens OSPAR, dass in einer Alpen der Tiefsee genannten Untersee-Bergkette des Mittelatlantischen Rückens die Tiefseefischerei mit Schleppnetzen stark eingeschränkt, in manchen Gebieten auch verboten wird. Das so entstehende Schutzgebiet liegt auf halber Strecke zwischen Island und den Azoren, entspricht etwa der Größe Italiens und ist damit eines der größten Meeresschutzgebiete der Welt.

Klimaobservatorium auf Graciosa

Regenwolke auf dem Meer
Regenwolke
Die USA haben mit Portugal eine Vereinbarung für ein portables Klimaobservatorium auf der Insel Graciosa unterschrieben. Die mobile Messstation (Atmospheric Radiation Measurement Mobile Facility) wird ab Mai 2009 über 20 Monate hinweg Wolken und Aerosolvorkommen vermessen.

Die Daten sollen dabei helfen, mikroskopische Prozesse in tiefen Meereswolken besser zu verstehen. Des weiteren sollen die Informationen dazu genutzt werden, Klimamodelle zu testen und zu verbessern.

Das Observatorium wird niedrige Wolken, die eine große Rolle im globalen Klimasystem spielen, untersuchen – insbesondere wie diese Wolken auf erhöhte Wasseroberflächentemperaturen, Jahreszeitenzyklen, Treibhausgase und Schwebstoffe reagieren.

Petition bzgl. Bauarbeiten am Porto formoso (São Miguel)

Ich wurde gebeten, folgende Petition weiterzuverbreiten:

http://www.peticao.com.pt/sos-porto-formoso

Es geht darum, dass das Thema Bauarbeiten im Bereich des Zugangs zum Porto formoso auf São Miguel in der „Assembleia Regional“ diskutiert wird. Wie so oft kollidieren hier Naturschutz und das Bedürfnis nach Baumaßnahmen für bessere, sichere Straßen aber auch für andere, teils fragwürdige Bauwerke.

Die Leute, die diese Petition angestoßen haben, möchten – so habe ich es verstanden – erreichen, dass die sensible Natur an der Nordküste São Miguels nicht UNNÖTIG Schaden nimmt durch übertriebene Baumaßnahmen, die ja auch Verschwendung von Steuergeldern bedeutet (übrigens oft Gelder aus der EU, also betrifft es durchaus nicht nur die Einwohner vor Ort).

Wer also zumindest ein Zeichen setzen will, der kann dies hier tun. Wer noch nicht so gut portugiesisch versteht, aber dennoch unterschreiben möchte, der sollte auf den Link „Assinar Petição“ klicken und dann einfach Namen und E-mail (die NICHT öffentlich angezeigt wird) eingeben.

http://www.peticao.com.pt/sos-porto-formoso

300 Kilometer Wanderwege auf 3 Inseln

Von morgen an bis zum November 2009 werden allein auf den Inseln Terceira, Pico und São Jorge circa 300 Kilometer gekennzeichnete und gewartete Wanderwege zur Verfügung stehen. Laut „Os Montanheiros„, die neben der Pflege von Höhlen und Wanderwegen auch geführte Wanderungen organisieren sind die Wanderstrecken unterschiedlich schwer und lang (zwischen fünf und zehn Kilometern), immer mit ein wenig Abenteuer verbunden, aber grundsätzlich allen zugänglich.

Im vergangenen Jahr haben mehr als 1000 Personen an den gemeinsamen Wanderungen teilgenommen, hauptsächlich Einheimische, aber auch Touristen. Hauptgründe seien körperliche Ertüchtigung, aber auch das Genießen der Landschaften oder das Kennenlernen der endemischen Pflanzenwelt der Inseln.

Die erste gemeinsame Wanderung auf Terceira findet am 15. März statt, ebenso die Wanderung „Caminho do Caramba“ auf Pico, weitere folgen am 5. April, 10. Mai, 14. Juni, 15. Juli, 6. September, 4. Oktober und 8. November.

Offizielle Wanderwege: www.trails-azores.com