Ein alter Küstenweg, Lavafelsen und ein imposanter Leuchtturm (PR3PIC)

Großvaters Adega
Die mit PR3PIC markierte Wanderung an der Ostspitze der Insel Pico ist eine schöne Mischung aus gemütlicher Küstenwanderung und einer optionalen Klettertour über Lavafelsen – Höhenmeter macht man dabei kaum. Ein Highlight ist der Besuch des Leuchtturms an der Ponta da Ilha.

Startpunkt ist am Porto do Calhau, dem Hafen von Piedade. Der erste Teil inklusive der Kletterei über Lavafelsen ist eine Streckentour, den zweiten Teil kann man zumindest von August bis April als Rundwanderung gestalten.

Küstenweg zur Ponta da Ilha
Die küstennahe Variante ist allerdings von Mai bis Juli zum Schutze brütender Vögel nicht möglich.

Vor allem in den Wintermonaten kann das Meer so rauh sein, dass hohe Gischt und Wellen das Begehen des gesamten Küstenweges sehr gefährlich bzw. unmöglich machen. Hier sollte man im Zweifel kein Risiko eingehen.

An der Infotafel beim Hafen kann man sich über den Wegverlauf und die Besonderheiten der 10 km langen und als schwierig eingestuften Wanderung, die durch ein Naturreservat führt, informieren.

Wanderung über Lavagestein
Schwierig ist allerdings hauptsächlich der Abschnitt über die Lavafelsen, dafür aber ist er auch am schönsten und spannendsten.

Vom Hafen aus folgt man also der üblichen rot-gelben Markierung.

Das Küstensträßchen führt zunächst an Häusern, später an teils liebevoll gestalteten, teils verlassenen Gartengrundstücken vorbei.

Schon bald genießt man einen schönen Blick zurück auf den kleinen Hafen.

Viele Markierungen weisen den richtigen Weg
Weiter geht es auf einem grasbedeckten, holprigen Küstenweg.

Hier muss man aufpassen, schnell kann der ungeübte wie auch der geübte Wanderer mit dem Fuß umknicken. Daher empfehlen sich wie sonst auch knöchelhohe Wanderstiefel.

Bald wird die Landschaft noch karger, man geht oder klettert nur auf der blanken Lava.

Hier ist es besonders wichtig, auf die rot-gelben Markierungen zu achten.

Gefährliche Angelei
Meist ist es am besten, von einer Markierung zur nächsten den direkten Weg zu suchen.

An einigen, wenigen Stellen muss man Lavaspalten überwinden, was aber für normale Wanderer kein Problem sein sollte.

Unzählige Felsformationen kann man dort entdecken. Man sollte also – auch wenn die Gesamtstrecke nicht so lang ist – viel Zeit einplanen, um die Landschaft und ihre bizarren Gestalten ausgiebig erkunden zu können.

Küstenweg an der alten Steinmauer entlangAuch der Gang über die Lava ist zeitaufwändiger als normales Wandern.

Kurz vor der Baia da Engrade entfernt sich der Weg ein wenig von der Küste, man folgt ein kurzes Stück einem breiten Erdweg.

Bald gabelt sich der Weg erneut – hier entscheidet sich je nach  Jahreszeit, ob man nach links zum Küstenweg gehen kann, oder ob man auf dem Erdweg bleiben muss.

Grotte in der Brandung
Ist der Küstenweg begehbar, bietet sich der Erdweg später als Rückweg an.

In jedem Fall kommt nach einer Weile der Leuchtturm Farol da Ponta da Ilha in Sicht. Fragen, ob man ihn sich anschauen darf, kostet ja nichts und ist auf jeden Fall ein spannendes Erlebnis.

Möglicherweise gilt auch noch die Regelung, dass der Leuchtturm jeden Mittwochnachmittag um 14, 15 und 16 Uhr ohne Voranmeldung besichtigt werden kann.

Blick vom Leuchtturm Farol da Ponta da Ilha
Weiter folgt man dem Weg nach Manhenha, wo man beim Restaurante Ponta da Ilha auf den Erdweg stößt, der sich wie gesagt als alternativer Rückweg anbietet.

Wer die Wanderung oben in Piedade und nicht erst unten im Hafen begonnen hat, kann auf diesem Weg auch direkt ins Ortszentrum zurückkehren.

Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com

Deutsche Welle Beitrag über Azoren

Teil 1 der Serie über die Azoren berichtet von der Hauptinsel São Miguel, von ihrer großartigen Vulkanlandschaft, von den dampfenden Caldeiras, von Lavastränden, von Schmuck aus Basaltlava und von der Ananas:

Endlich wieder eine 10. Insel

Weitgehend unbemerkt ist in den letzten Tagen zwischen den beiden größten Inseln der Azoren São Miguel und Pico, die ca. 200 km auseinander liegen, eine neue Insel entstanden. Ein unterseeischer Vulkan ist ausgebrochen und hat ein ungefähr 20 km² großes Eiland erschaffen. Es wurde gestern von einem vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiff entdeckt und gemeldet.

Nach der 1811 vor der Westküste São Miguels entstandenen und bald wieder untergegangenen Insel Sabrina haben die Azoren nun endlich wieder eine zehnte Insel.

Da die neue Insel schon größer als Corvo ist und nicht so schnell wieder untergehen wird, gibt es nun erste Überlegungen für ihre Nutzung. Während die einen sie besiedeln und dort langfristig Landwirtschaft betreiben möchten, träumen andere davon, ein exklusives Touristenresort einzurichten. Denkbar wären Wanderungen zu den noch heißen Lavaströmen im Nordteil der Insel oder Tauchgänge zu den rauchenden Schloten unter Wasser.

Natürlich braucht die neue Ilha auch einen Namen. Die Regionalregierung der Azoren hat deshalb einen Namensfindungswettbewerb gestartet. Jeder kann mitmachen. Schreibt uns einfach eure Vorschläge.

Wie soll eurer Meinung nach die neue Insel heißen?
Wir freuen uns über zahlreiche Ideen!