NATURA 2000 – europäische Schutzgebiete auf den Azoren

Der Name NATURA 2000 steht für  ein europaweites Netzwerk besonderer Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung, das sich über die 27 Staaten der EU erstreckt. Ziel dieses europäischen Schutzgebietssystems ist es, den Fortbestand von Lebensraumtypen und Arten, die für die jeweiligen europäischen Regionen charakteristisch sind, in einem Biotopverbund dauerhaft zu sichern, um so die biologische Vielfalt in Europa zu bewahren.

Das Netzwerk Natura 2000 setzt sich aus zwei Gebietstypen zusammen:

  • aus Vogelschutzgebieten, den sog. Special Protected Areas (SPAs, pt: ZPE)
  • aus den Fauna-Flora-Habitat-Gebieten, den sog. Special Areas of Conservation (SACs, pt: ZEC).

Auf jeder Azoreninsel gibt es solche Schutzonen, so ist zum Beispiel fast die gesamte Küste Corvos bis auf den flacheren, besiedelten Südzipfel sowohl ein Vogelschutzgebiet als auch ein Habitat. Die Ausdehnung der Schutzgebiete auf jeder der neun Azoreninseln kann man auf der Website der Regionalregierung der Azoren sehen (Landkarten der jeweiligen Insel):

redenatura2000.azores.gov.pt

Eine sehr schöne, deutschsprachige Website zum Thema Natura 2000 auf den Azoren, speziell auf der Insel Faial, bieten Natascha Kiowsky & Joachim Rost unter dem Namen Vistohorizonte. Die beiden möchten mit medienpädagogischen Umweltprojekten das Ziel von Natura 2000 unterstützen. Zu den Projekten zählen:

  • der Aufbau eines NATURA 2000 Informationszentrums in einem traditionellen azoreanischen Steinhaus im Dorf Capelo auf Faial,
  • die Durchführung von medienpädagogischen Umweltprojekten auf den Azoren und in Berlin,
  • die Durchführung von medienpädagogischen Kulturprojekten,
  • die Produktion von NATURA 2000-Filmen.

Aktuell arbeitet Vistohorizonte an einem Film, bei dem der Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea borealis) im Zentrum einer Geschichte um besagtes NATURA 2000 Schutzgebiet steht. Dabei sollen auch – soweit möglich – die unterschiedlichen Aspekte des Naturschutzes (Pro und Contra von Fachleuten und Bewohnern der Gemeinde Capelo) berücksichtigt werden.

Auf der Website findet man jetzt schon interessante Informationen und Filme rund um die Azoren:

www.vistohorizonte.com

Gerettete Cagarros kommen zur Paarung zurück auf die Azoren

Sieben Jahre nach ihrer Rettung durch freiwillige Helfer kommen einige junge Cagarros auf die Azoren zurück, um sich zu paaren und um zu brüten. Dies ist ein wichtiger Aspekt bei der Erhaltung der Art der Gelbschnabelsturmtaucher.

75% der weltweiten Population der Unterart „Calonectris diomedea borealis“ kommen von den Azoren. Man findet sie auch auf Madeira, den Kanaren oder den Berlengas. Sie brüten in Höhlen an den Steilküsten, wobei ein Paar sich ein Leben lang treu bleibt.

Tagsüber bekommt man sie nicht zu Gesicht, denn sie sind die ganze Zeit auf Futtersuche. Ganz leise gleiten sie über das Meer – Vogelbeobachtung funktioniert also fast nur vom Boot aus. Besucher der Azoren werden sie dennoch nicht so schnell vergessen, denn die unbeschreiblichen Geräusche, die sie an Land machen, etwa zwischen Katzengejaul und quietschenden Rädern, sind sehr einprägsam und haben schon so manchen Touristen verunsichert.

Ihren „Gesang“ hört man vor allem in der Dämmerung, wenn sie abends vom Meer zurück kommen. Jeder Cagarro hat eine eigene Stimme, die dazu dient, den auf einem einzigen Ei brütenden Partner wiederzufinden.