Auf dem Archipel der Azoren sind erste radioaktive Partikel aus Fukushima angekommen – bisher ohne ein Gesundheitsrisiko darzustellen.
„Minimale Spuren“ des Gases Xenon 133 aus dem Kernkraftwerk Fukushima in Japan wurden auf den Azoren nachgewiesen, sagte der Forscher Félix Rodrigues von der Universität der Azoren. Die meisten Teilchen blieben vorher in den USA und Kanada hängen, zum Vorteil der Azoren.
Nach Auswertung der Daten, die für die USA und Nordeuropa vorlägen, zeige sich ein Vorkommen des Gases, welches als Vorbote weiterer Partikel gelte. Ein Gesundheitsrisiko gebe es derzeit nicht, da es sich um geringe Mengen handele, die sich nach 6 Tagen auflösten. Viel gefährlicher seien Cäsium 137 oder Strontium 90, die sich im Boden ansammeln könnten und eine Halbwertszeit von 30 Jahren haben.
Félix Rodrigues erklärte, die Messungen seien in einer Höhe von 2500 Metern durchgeführt worden und kündigen auch eine baldige Ankunft kleiner Mengen von Cäsium 137 an, welche aber wahrscheinlich nicht bis zum Boden absinken werden.
Weiterhin deute die Analyse von Daten in einer Höhe von 5000 Metern darauf hin, dass diese Elemente stattdessen die Iberische Halbinsel und Europa treffen werden. Der Transport radioaktiver Materie erfolge hauptsächlich über den Jetstream in der Stratospähre, der die höheren Luftmassen von West nach Ost bewege.
Die Regionalregierung der Azoren hingegen versichert, dass keine erhöhten Werte von Radioaktivität auf den Inseln – genauer an zwei bodennahen Messstationen auf São Miguel (Flughafen und meteorologische Station Ponta Delgada) – gemessen worden seien.