Zuerst habe ich das Bolos-Rezept aus Ben Faridis AzorenkrimiDas Schweigen der Familie versucht. Meine Bolos aus einem aufgepeppten Hefeteig sind ziemlich groß geraten, da die Muffinformen so groß waren. Lecker waren sie in jedem Fall.
Als zweites habe ich Pastéis de nata nach Birgit T.s Rezept gebacken. Auch diese sind groß geraten, empfehlenswert wäre wirklich ein 12er Muffinblech. Am schwierigsten ist es dabei, den Zucker auf den Pastéis zu karamellisieren ohne dass sie verbrennen.
Aus dem übriggebliebenen Blätterteig habe ich noch eine ganz simple Rolle mit Quittengelee gemacht. Dafür kann man jede Art von süßem Aufstrich verwenden.
Genau wie in Festland-Portugal gibt es auch auf den Azoren äußerst leckere Törtchen und Kuchen. Sehr bekannt sind die Pastéis de nata, welche Leserin Birgit T. im Selbstbackversuch getestet hat.
Rezept:
5 Eigelb (größe M)
250 g Schlagsahne
100 g + evtl. 6 TL Zucker
Mark von 1 Vanilleschote
Salz
1 TL (5 g ) Speisestärke
1 Rolle (270 g) frischer Blättertteig (ca. 24 x 42 cm)
Fett für das Muffinblech
Mehl für die Arbeitsfläche
Und so wirds gemacht:
1. Eigelb, Sahne, Zucker, Vanillemark, Prise Salz und Stärke in einer
Metallschüssel glatt rühren. Im heißen Wasserbad mit dem Schneebesen des
Handrührgerätes ca. 7 Minuten dickcremig rühren. Etwas abkühlen lassen.
2. Inzwischen Teig bei Raumtemperatur ca. 10 Minuten ruhen lassen. Ein
Muffinblech (für 12 Stück) fetten. Teig entrollen und auf wenig Mehl größer
(ca. 32 x 42 cm) ausrollen. 12 Kreise (á ca. 10 cm Durchmesser) ausstechen,
in die Mulden des Bachblechs legen und am Rand andrücken.
3. Vanillecreme in die Mulden verteilen. Törtchen im vorgeheizten Backofen
(E-Herd: 200°C/Umluft: 175 °C/Gas: Stufe 3) 15-20 Minuten goldbraun backen.
4. Törtchen nach Belieben mit jeweils 1/2 TL Zucker bestreuen und unter dem
heißen Grill des Backofens oder mit einem Gasbrenner karamellisieren.
Ich habe die Stärke weg gelassen. Statt des Marks der Vanilleschote habe ich
Vanillezucker und ein wenig Aroma benutzt und die Creme gleich über dem
Wasserbad mit dem Handrührer „bearbeitet“.
M.E. können die ausgestochenen Kreise mit einem Durchmesser von 10 cm gerne
größer sein – der Blätterteig dagegen ruhig dicker gelassen werden (passt
dann besser in die Muffinform und ist nachher noch schöner um die Pastéis).
Ach: das Wasserbad sollte wirklich nicht zu heiß sein, die Creme kann durch
zu heißes Wasser bereits stocken.
Ich habe erst mal mit 15 Minuten im Ofen angefangen. Dann ein wenig Zucker
drauf und die noch weitere 3 Minuten im Ofen. Anschließend noch ca 2 Minuten
unterm Grill des Backofens.
Die wohl berühmteste Seglerkneipe im Nordatlantik ist Peter Café Sport in Hafen von Horta auf der Insel Faial. Es bietet eine Anlaufstelle für Atlantiksegler, die sich auf ihrem Weg zwischen Nordamerika und Europa befinden.
Hier mischt sich buntes Seglerpublikum mit Einheimischen, Seemannsgarn wird bei einem Gin Tonic ausgetauscht, Nachrichten werden hinterlassen und abgeholt. Seeleute finden hier jeglichen Schiffsbedarf. Darunter auch Farbe für das obligatorische Bild, mit dem sich jede Crew traditionell auf der Kaimauer verewigen muss und Horta so zum farbenfrohsten Hafen der Welt macht.
Das Peter Café Sport erlangte international soviel Berühmtheit, dass es 1998 für die Weltausstellung EXPO in Lissabon in Originalgröße nachgebaut und als Replik aufgestellt wurde. Das Ambiente ist wirklich charakteristisch. Das Magazin Newsweek kürte das Café zu den besten Bars der Welt. Das traditionsreiche Lokal ist eine Institution. Bunte Flaggen, teils vergilbte Fotos und viele andere Hinterlassenschaften von Besuchern zieren die Wände und Decke der Bar. Neben soviel Nostalgie gibt es heute aber sogar eine WLAN-Zone im Café, so dass mit einem eigenen Computer (Notebook oder Laptop) in die ganze Welt kommuniziert werden kann. Falls kein PC zur Hand ist, lassen sich anstatt E-Mails auch Briefe über die Poststation verschicken.
Die Geschichte von Peter Café Sport beginnt im Jahr 1918 mit der Gründung durch Henrique Azevedo. Zu den ersten Gästen gehörten Transatlantikpiloten, die hier einen Stopp einlegten, sowie Walfänger und Seeleute. Als Knotenpunkt der interkontinentalen Telekommunikation kamen hier die Angestellten der auf Faial ansässigen amerikanischen, britischen und deutschen Telegrafengesellschaften zusammen. Auch Geheimdienstagenten wurden zur Zeit der Weltkriege auf der entlegenen Azoreninsel vermutet.
Ein englischer Marinekapitän war es auch, der Henrique Azevedo den Namen Peter gab, weil dieser ihn an seinen Sohn erinnerte. So wurde aus Café Sport „Peter Café Sport“.
Im ersten Stock des Lokals befindet sich eine der weltweit größten Scrimshaw-Sammlungen. Wahre Kunstwerke sind hier auf Walzähnen eingraviert. Die Motive reichen von Portraits berühmter Seefahrer oder Meeresbiologen wie Jacques Cousteau bis hin zu exotischen Landschaften.
Das Peter Café Sport liegt direkt am Hafen Horta ist jeden Tag von 8 bis 24 Uhr, das Museum vormittags und nachmittags geöffnet. Der Eintritt ins Museum kostet 1,50 Euro.
Das Essen ist gut und preiswert, jedoch ist das Lokal in den Stoßzeiten oft sehr voll. Die Wartezeit auf einen freien Tisch kann man sich jedoch sehr gut bei einem Getränk an der Bar verkürzen – empfehlenswert ist der Gin Tonic!
Peter Café Sport
Rua José Azevedo (Peter), 9
9900-027 Horta
Telefon: 292 292 327
Telefax: 292 391 287
Internet: www.petercafesport.com
E-Mail: peter.pt@mail.telepac.pt