Ein Beitrag über die heißen Quellen in Furnas und den typischen Eintopf,
der dort in den Erdlöchern gegart wird.
Azoren mit Kind: Furnas und Cozido
Tag 6 des Reiseberichts Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.):
2. Januar 2012:
Vor dem eigentlichen Beginn unserer Tour nach Furnas besuchen wir auf einer Anhöhe eine Marienkapelle, von der aus man einen tollen Blick zum Meer hat.
Wir starten unsere Wanderung dann dem Lagoa das Furnas entlang vorbei an alten romantischen Villen und dem Nachbau einer französischen Kathedrale, aus der bereits die Palmen und Farne wuchern.
Bei der hiesigen Witterung wird auch jedes Gebäude in kürzester Zeit überwachsen. Die Kinder sammeln Eukalyptussamen vom Boden und verarbeiten abgebrochene Bambusrohre in kürzester Zeit zu hervorragenden Spielzeugen.
Am Ende des Weges sprudelt heißes Wasser aus dem Boden und die Erde ist so heiß, dass hier Kochtöpfe eingegraben werden.
Damit es zu keinen Verwechslungen der Speisen kommt werden Nummern verteilt; Teile des Areals sind aus Sicherheitsgründen abgesperrt.
Und wir sehen zur Erheiterung von Kindern und Erwachsenen ein tolles Bild:
Verwilderte Katzen platzieren sich in sicherem Abstand zu den heißen Quellen so, dass der Dampf ihr Fell wärmt. Ein tolles Bild – die Tiere wissen was gut ist!
Danach fahren wir mit dem Auto zu den Thermalbecken und genießen noch einmal das wunderbar warme Wasser, während unsere Tochter uns begeistert mit Eisenoxid verziert.
Den nachfolgenden, sehr deftigen Eintopf cozido haben wir uns redlich verdient in der üblichen Aufteilung: Gemüse für mich, Fleisch für den Rest der Familie.
Im Topf gegarte Kartoffel, Süßkartoffel und Yamswurzeln sind eine neue Erfahrung; der Fleischanteil ist auch sehr deftig: nicht nur Rindfleisch, sondern auch Blutwurst und eine deftig gewürzte Wurstspezialität.
Sehenswert war auch das Lokal – es handelt sich um eine ehemaliges Kurbad im vorderen Teil, das noch heute benützbar ist und wunderschöne figural verzierte Fliesen enthält und das dahinter liegende Gasthaus, das unter anderem auf cozido spezialisiert ist. Sehr sehenswert – nicht nur in kulinarischer Hinsicht eine Pause wert!
Nach dem Essen geht es zu den verschiedenen Mineralwasserquellen, die die unterschiedlichsten Leiden heilen sollen – wir haben sie alle ausprobiert! Rundherum dampft es aus heißen Quellen, zwischen denen eine ganze Krippe aufgebaut ist:
Josef, Maria, Jesuskind, Schafe, Ziegen, Hirten, etc. Sobald es etwas dunkler wird gibt es auch Beleuchtung dazu und der Eindruck ist überwältigend: Schwefelquellen mit Weihnachtskrippe habe ich noch nie gesehen.Im dortigen Kiosk gibt es die lokalen Liköre zu verkosten und zu kaufen. Nachdem wir nicht selbst Auto fahren, schlage wir auch beim Verkosten zu.
Danach geht es weiter zur alten Teefabrik – eigentlich würde man eine derartige Ausstattung in einem Industriemuseum erwarten, aber sie ist tatsächlich noch in Verwendung.
Sehenswert – und wir haben natürlich Tee für uns und Mitbringsel für Verwandte und Freunde eingekauft.
Dann geht es zurück in das Hotel und nach einem relativ frühen Abendessen in das Bett.
Es gibt ein ausgezeichnetes vegetarisches Restaurant in Ponta Delgada, aber das hat leider bis 19.1. geschlossen und beim Italiener werde ich als Vegetarierin immer fündig.