Azoren mit Kind: Wanderung zum Kratersee Lagoa do Fogo, Caldeira Velha

Reisebericht Azorenurlaub mit Kind Teil 7 (von Angelika Z.):

3. Januar 2012:

Obwohl das im Voraus gebuchte Wanderprogramm eigentlich beendet ist, entschließen wir uns gemeinsam mit einer zweiten Familie, einen zusätzlichen Ausflug zu machen. Wir wollen auf jeden Fall noch einmal versuchen den Lagoa do Fogo zu sehen und natürlich auch Caldeira Velha.

Lagoa do FogoMit dem Minibus werden wir am Morgen vom Hotel abgeholt und fahren auf den Kraterrand hinauf. Obwohl es an der Küste schön ist, herrscht oben zuerst dichter Nebel und Wind. Links Richtung Ribeira Grande sieht man, dass an der Küste die Sonne scheint; rechts Richtung Kratersee sieht man kaum 10 m weit.

Beim Ausgangspunkt sitzen wir 5 min. im Auto und überlegen, ob wir überhaupt den gar nicht leichten Weg hinunter zum Kratersee machen können; auch die beiden Führerinnen sind unsicher, ob sie mit einem Kind bei dieser Witterung den Weg gehen sollen – doch unsere Tochter gibt dann den Ausschlag. Sie springt vor Begeisterung und will auf jeden Fall zum See.

Lagoa do FogoUnd sie hat recht – nach etwa 15 min. wird es klarer, auch wenn es kühl bleibt und man sieht den Lagoa do Fogo wunderschön.

Die Schreie der Möwen hallen an den Kraterwänden, die Nebel lichten sich und tauchen den See in ein ganz eigenes Licht.

Zwischen niedrigen Büschen geht es hinunter zum See – weiter unten muss man auch über eine Holzleiter steigen, was natürlich für unsere Tochter ein besonderes Abenteuer ist.

Unter den wachsamen Augen der beiden Führerinnen geht sie die Leiter nicht nur 1x, sondern 3x, und sagt auch gleich allen Mitwanderern, wie man richtig eine Leiter hinauf und hinuntersteigt, gibt gute Tipps und hat offensichtlich viel Spaß.

Lagoa do FogoUnten beim See steigt bei der Lichtung unmittelbar vor uns ein weißer Reiher auf – es ist fast kitschig schön.

Mit Bergschuhen gehen wir am Sandstrand entlang und genießen den Ausblick.

Im Sommer muss es wunderbar sein, hier nach dem Wandern schwimmen zu gehen.

Meiner Meinung nach ist der Lagoa do Fogo einer der schönsten Seen, die ich gesehen habe.

Im Winter liegt er oft im Nebel und man braucht etwas Glück; aber besonders in der wärmeren Jahreszeit würde ich mir eine der Wanderungen zum See (es gibt kürzere und längere Varianten) keinesfalls entgehen lassen.

Beim Aufstieg zum Auto wird uns dann ordentlich warm – obwohl relative hohe Stufen zu bewältigen sind, hält meine Tochter leicht mit und begeistert uns alle. Nur die letzten 10 min. zum Auto sind wieder relativ windig.

Lagoa do FogoKaum fahren wir von unserem Ausgangspunkt weg, kommt wieder dichter Nebel und Wind und es beginnt auf dieser Höhe zu regnen. Wir haben an diesem Tag wirklich den idealen Zeitpunkt für die Wanderung erwischt.

Danach fahren wir nach Caldeira Velha und es hört sofort auf zu regnen. Wenn man weiß, dass es in 600 m Höhe 3 Mal mehr Niederschlag gibt als an der Küste, ist das auch verständlich.

Beim Eingang zum Naturpark von Caldeira wacht ein strenger älterer Herr darüber, dass niemand Pflanzen abreißt oder etwas beschädigt.

Caldeira VelhaDer kurze Weg bis zur Thermalquelle ist idyllisch – vorbei an 4 – 5 m hohen australischen Baumfarnen, riesigen Eukalyptusbäumen und anderen riesigen Pflanzen geht es zum Becken.

Der Anblick des Beckens und des Wasserfalls ist wunderschön und wir beschließen ins Wasser zu gehen.

Doch das Wasser ist deutlich kühler als in Furnas bedingt durch eine Geothermiezentrale am Fuße des Berges.

Durch diese umweltfreundliche Energiegewinnung wird der Quelle Wärme entzogen und 25° C sind zwar im Sommer angenehm, aber für uns doch etwas kühl.

Lange bleiben wir nicht drinnen – noch dazu ist der Beckenboden sehr uneben, große schlecht sichtbare Steine machen das Gehen zum Wasserfall schwierig und zum Schwimme ist das Wasser zu niedrig. Nach einigen Minuten gehen wir wieder heraus – wenn man sich dann im Freien umziehen muss, wird es doch etwas kühl.

Caldeira VelhaWer das Baden in Thermalquellen liebt, ist in Furnas besser beraten.

Wir gehen rasch zum Auto zurück, wo wir mit warmem Tee und Keksen versorgt werden, bevor es zurück zum Hotel geht.

Nach dem Essen machen wir im Hotel erst einmal eine ausgedehnte Pause. Den letzten Abend verbringen wir wieder am Hafen von Ponta Delgada mit Blick auf das Hafenbecken.

Erholsame Ruhe: Caldeira Velha

Einen erholsamen zweiten Weihnachtsfeiertag!

Caldeira Velha, São Miguel
„An der Caldeira Velha erfährt man die Sinnlichkeit São Miguels.
Es ist wunderschön dort und man findet Ruhe und Entspannung!
Der Ort spiegelt außerdem die für mich einzigartige und vielfältige
Flora der Insel wider.“

Lieblingsfoto von: Frank Machnow, Azoren-Fotogalerie: www.fra-mac.de

Heiße Quellen und Geysire auf den Azoren

Entspannen und wohlfühlen in heißen Quellen: Dank des vulkanischen Ursprungs der Azoren können die Besucher dort heute inmitten üppiger Natur ein natürlich warmes Bad nehmen. Vor allem auf der Insel São Miguel gibt es einige idyllisch gelegene Pools, die frei zugänglich sind.

Terra Nostra Parque
Terra Nostra Parque
Besonders zahlreich sind die heißen Quellen (caldeiras) und Geysire im Tal von Furnas, einem riesigen Vulkankrater.

Insgesamt 22 mineralhaltige Quellen entspringen hier und ein heißer Fluss schlängelt sich durch den Ort.

Bereits Ende des 20. Jahrhunderts entdeckten Jesuitenpater die heilsame Wirkung der Quellen und der Heilerde, die auch heute noch zur Behandlung von Krankheiten oder nur zur Entspannung genutzt werden.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich Furnas zum mondänen Kurort. Heute zeugen davon noch prachtvolle Villen und Paläste sowie großzügig angelegte Parkanlagen.

Thermalpool Furnas
Thermalpool Furnas
Außerordentlich sehenswert ist der Terra Nostra Park. Mittelpunkt der Anlage ist ein riesiges Thermalbecken, das von heißen Quellen gespeist wird. Die Wassertemperatur beträgt hier ganzjährig rund 38°C.

Der Park besticht durch seine einzigartige Pflanzenvielfalt. Von Kamelien und Azaleen, über Strelizien, bis zu Araukarien ist alles im Park zu finden. Baumgroße Farne und die für die Azoren typischen Sicheltannen überragen bogenartig die Wege.

An den unzähligen Teichen und Kanälen können farbenprächtige, außergewöhnliche Vogelarten beobachtet werden. Der Park ist täglich von 9.30 – 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt vier Euro.

Warmer Wasserfall
Warmer Wasserfall
Ein kleines Paradies ist auch die Caldeira Velha.

Von Urwald umgeben, ergießt sich hier ein mineralhaltiger Wasserfall in ein kleines Becken, das von heißen Quellen erwärmt wird.

Bei wohligen Temperaturen lässt es sich dort vorzüglich entspannen. Das Baden ist hier kostenlos.

Heisse Quellen in geschützten Meerwasserbecken
Heisse Quellen in geschützten Meerwasserbecken
Ein warmes Bad im Atlantik bieten heiße Quellen im Meer.

An einigen Küstenabschnitten, wie z. B. an der Praia do Fogo, wird das Meer durch die Quellen in Strandnähe erwärmt und ist daher zum Baden geeignet.

Auch am Kap Ponta Ferraria ist Baden bei ruhiger See im warmen Meer möglich. Die Temperatur der Quellen beträgt dort bis zu 70 Grad Celsius.