Eines der Highlights auf der kleinen Insel Faial ist ein Besuch bei dem 1952/53 ausgebrochenen Vulkan Capelinhos und dem 2008 neu errichteten, unterirdischen Informationszentrum Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos neben dem alten Leuchtturm. Helle Steinplatten und ein gepflasterter Weg heben sich von der sonst grauen Vulkanaschelandschaft ab und weisen den Weg zum Museum. Im futuristischen Foyer gibt es wechselnde Ausstellungen.
Für einen Eintritt von 10,- Euro (Stand 2010) wird zuerst eine Steinsammlung (von Lavabomben bis zu Edelsteinen) geboten, dann ein 3D-Film über den Vulkanismus auf den Azoren, eine Ausstellung über die Leuchttürme der Azoren, ein Hologramm vom Vulkanausbruch vor fast 60 Jahren, Informationen zu verschiedenen Arten von Vulkanausbrüchen und je ein Raum über die anderen Azoreninseln sowie Faial im Speziellen. Abschließend kann man über eine Wendeltreppe den restaurierten Leuchtturm erklimmen und rundherum die Aussicht genießen.
Blick vom Leuchtturm über die Lavawüste zum Cabeço do Canto und Cabeço Verde
Schon vom Farol dos Capelinhos aus sehen wir das erste Ziel unserer kleinen Wanderung, den Vulkankegel Cabeço Verde. Stärker könnte der Kontrast zwischen der grauen Lavawüste und dem grünen Kopf, der sich darüber erhebt, nicht sein.
Zuerst müssen wir auf der Asphaltstraße hoch nach Capelo. Kurz vor der Freguesia geht ein Fußweg links ab, er führt über Felder und Wiesen hinauf bis er auf einen breiten Erdweg trifft.
Diesem folgen wir nach links und (leider bald schon wieder auf Asphalt) stets bergauf bis auf den Gipfel des Cabeço Verde (480 m ü. NN) mit seinen weithin sichtbaren Antennen.
Auf dem Kraterrand kann man den Berg umrunden.
Von oben bietet sich in Richtung Westen der Ausblick auf Capelinhos, die Lavawüste und den Leuchtturm. Auf der anderen Seite erhebt sich hinter einer Kette kleinerer Vulkankegel die mächtige Caldeira, die oft in Wolken gehüllt ist.
Links der Caldeira blicken wir hinab in die Bucht Baia da Ribeira das Cabras und rechts in Richtung Castelo Branco.
Vom Krater aus gehen wir ein Stück auf der Asphaltstraße zurück bis in einer scharfen Linkskurve ein schmaler Fußweg (Holzschild: PR1Fai Furna Ruim, Caldeirão) rechts abgeht.
Diesem Pfad und der Beschilderung folgen wir nun ein gutes Stück durch den Lorbeerwald vorbei an der leider nicht mehr zugänglichen Höhle Furna Ruim und vorbei an dem Kraterloch genannt Caldeirão.
Es geht steil bergab.
Der Pfad besteht aus losem, schwarzem Lavagestein, auf dem man leicht ins Rutschen kommen kann. Im Wald trifft man auf einen breiteren Querweg. Ein Abstecher führt geradeaus hinauf auf den zweiten grünen Hügel, den Cabeço do Canto.
Zurück beim breiten Waldweg folgen wir diesem nun nach rechts (ohne Abstecher nach links). Nach einem kurzen Wegstück biegt ein leicht übersehbarer und teils überwucherter Pfad nach rechts ab.
Dieser führt bald steil hinunter – wieder auf losem Lavaboden – durch den Lorbeerwald, bis man auf die Straße zwischen Capelo und Capelinhos trifft, die uns zurück zum Leuchtturm bringt.
Im Sommer bietet sich nach der Wanderung ein Bad in den natürlichen Meerwasserbecken des verlassenen Hafens Porto Comprido am Ende der Straße unterhalb des Leuchtturms an.
An kurzen Tagen im Winter ist man vielleicht gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang von der Wanderung zurück und kann das Farbspiel auf den immer rötlicher werdenden Felsen genießen.
Länge der Wanderung: ca. 11 km
Varianten der Tour im Rother Wanderführer, im DuMont Aktiv Wanderführer oder auf trails-azores.com.