Eine farbliche Besonderheit auf der sonst so grünen Azoreninsel Flores bietet dieser Ausflug an die Südküste.
Idyllisch in einem Taleinschnitt liegt der kleine Ort Costa, der zum „westlichsten Bezirk Europas“ Lajes das Flores gehört. Eine beeindruckende Felsformation erhebt sich über das Dorf. Auf den grünen Weiden grasen auch hier hauptsächlich Kühe.
Am unteren Ortsrand findet man das erste blaue Hinweisschild Agua Quente, was „Heisses Wasser“ bedeutet.
Vorweg sei jedoch gesagt, dass sich der Weg dorthin zwar auf der gesamten Strecke landschaftlich lohnt, nicht aber unbedingt des heissen Wassers wegen. Der Weg ist an zwei Stellen ziemlich beschwerlich bzw. gefährlich und man sollte nur so weit gehen, wie man es sich selbst zutraut.
Der holprige Erdweg führt zunächst zwischen den Feldern und Weiden das Tal hinab und ist – wenn es nicht gerade viel geregnet hat – mit gutem Schuhwerk recht einfach zu meistern.
Immer wieder trifft man auf die großen blauen Schilder, die eine leicht zu erreichende Attraktion vermuten lassen. An einer Stelle jedoch ist die Fortsetzung des Pfades zunächst gar nicht erkennbar, man muss einen großen Schritt nach oben machen, dann erst erkennt man, dass der schmale Pfad sich fortsetzt.
Und schon kommt die erste gefährliche Stelle, an der man direkt ohne jegliche Absicherung am abschüssigen Hang der Steilküste entlang gehen muss.
Dieser Abschnitt ist zwar kurz, aber schwindelfrei und trittsicher sollte man hier definitiv sein (siehe Bild rechts).
Auf keinen Fall sollte man zu viel riskieren, denn es geht steil nach unten – dazu kommt eventuell noch Schwefelgeruch.
Danach wird der Weg wieder angenehm. Die Landschaft wirkt ganz verändert, plötzlich ist kaum noch Grün zu sehen. Rechts ragen hohe, rot-gelbe Felswände auf, links rauscht das Meer an die Felsnadeln vor der Küste.
Nach ungefähr einer Stunde erreicht man die kleine Bucht, zu der ein paar sehr steile Treppenstufen hinab führen. Auch hierfür sollte man schwindelfrei sein und gegebenenfalls kein Risiko eingehen.
Der Abstieg ganz hinunter lohnt sich unter Umständen nicht, z.B. wenn hohe Wellen in die Bucht hereinbrechen.
Die eigentliche Quelle heissen Wassers ist nicht gesondert markiert, man muss sie zwischen den großen Steinen am „Strand“ suchen.
Zurück kommt auf dem gleichen Weg zunächst entlang der Küste und dann durch das grüne Tal hinauf nach Costa.
Im Anschluss an diese kleine Wanderung kann man noch weiter an der Westküste entlang wandern.
Noch im Ort Costa geht es links und bald steil hinauf. Danach folgt man zunächst dem breiten Erdweg an der Küste entlang in Richtung Lajedo.
Dieser verengt sich später und wird zu einem grünen Tunnel, je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark mit Vegetation bewachsen. An einer Stelle muss man einen kleinen, sehr schmalen Bach durchqueren.
Von Costa nach Lajedo braucht man eine gute Stunde.
Ab Lajedo schließt sich der Wanderweg PR2FLO an, der immer weiter an der Westküste entlang bis nach Fajã Grande führt. Von dort geht es auf dem Wanderweg PR1FLO weiter bis an die Nordspitze der Insel nach Ponta Delgada.